Hypo Real Estate:Krisenbank braucht noch mehr Staatshilfe

Milliarden hat sie schon bekommen, doch die angeschlagene Immobilienbank Hypo Real Estate benötigt noch mehr Kapital vom Staat.

Der angeschlagene Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) braucht weitere Milliarden vom Staat. Der Vorstandsvorsitzende Axel Wieandt sagte der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung laut Vorabbericht: "Wir hätten ohne staatliche Hilfe das Geschäft nicht fortführen können und brauchen weitere Hilfe".

In Schieflage: Der angeschlagene Münchner Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate (HRE) braucht weiter Geld vom Staat. (Foto: Foto: ddp)

Über die genaue Höhe wolle er sich vor der Hauptversammlung am kommenden Dienstag nicht äußern. "Auch nach der Kapitalerhöhung, über die die Aktionäre am Dienstag zu beschließen haben, besteht weiter Kapitalbedarf", sagte er lediglich.

Die Hauptversammlung soll zustimmen, dass der Staat die HRE vollständig übernimmt. Wieandt verteidigte dieses Vorgehen gegen die Kritik von Großaktionär Christopher Flowers und Aktionärsschützern.

"Für die Aktionäre ist das nicht glücklich, für das Unternehmen aber ohne Alternative. Ohne Hilfe des Staates würde diese Bank nicht mehr existieren", sagte Wieandt. "Der Finanzminister hat bereits 87 Milliarden Euro im Feuer. Da es ist nachvollziehbar, dass er die volle Kontrolle haben will, bevor er weitere substanzielle Hilfe gewährt."

Mit einem Scheitern der Pläne auf der Hauptversammlung rechnet der HRE-Chef anscheinend nicht. "Der Bund hält 47,3 Prozent der Anteile und benötigt nur die einfache Mehrheit der Stimmen", sagte er.

Wieandt kündigte an, die Hypo Real Estate werde sich umbenennen, um den Neuanfang der Bank zu demonstrieren. "Gerade im Inland hat der Name extrem gelitten. Wir denken über Alternativen nach", sagte er. Die Marke HRE habe keine zweite Chance. Unter dem neuen Namen könnte das Institut dann in ein paar Jahren wieder an die Börse zurückkehren.

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