HVB und Unicredit:Hypo-Vereinsbank wird rot

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Das blaue Logo der Hypo-Vereinsbank wird durch das rote Emblem des Mutterkonzerns Unicredit ersetzt. Die Sparkassen sind beunruhigt.

Simone Boehringer

Die Hypo-Vereinsbank (HVB) verliert ihre blaue Farbe. Alle 634 Filialen der Bank sollen bis Sommer anstelle des blauen Schriftzuges samt Bogenlogo die rote Farbe der italienischen Mutter Unicredit annehmen.

Der Name des einst zweitgrößten deutschen Geldinstituts bleibt erhalten, teilte HVB-Privatkundenchef Willibald Cernko am Dienstag mit. Ab Montag schon können sich die rund 8000 Mitarbeiter der Filialen und die knapp drei Millionen Privat- und Geschäftskunden der HVB im Internet an den roten Auftritt der Bank gewöhnen. Bis zum Sommer sollen alle Filialen umgestellt sein.

Das HVB-Logo wird ersetzt durch das Unicredit-Logo, einem roten Ball mit einer schrägen weißen Eins darauf. Der Schriftzug Hypo-Vereinsbank werde künftig schwarz sein, auch um den Sparkassen nicht in die Quere zu kommen.

Diese reklamieren die Farbe Rot seit Jahren für sich und führen deswegen auch gelegentlich Rechtsstreit, aktuell zum Beispiel mit der ebenfalls rot operierenden Norisbank. "Wir prüfen jeden Auftritt eines Finanzdienstleisters, der die Markenrechte der Sparkassen verletzen könnte. Daher werden wir uns auch die neue Außendarstellung der HVB genau ansehen und wenn nötig rechtliche Schritte prüfen", sagte eine Sprecherin des Sparkassenverbandes DSGV auf Anfrage der SZ.

Farbwechsel kostet Millionen

Nach Angaben Cernkos, der auch im Vorstand der Unicredit in Mailand das deutsche Privatkundengeschäft verantwortet, kostet der Farbwechsel die Bank rund 30 Millionen Euro. Dem stünden jedoch erwartete Ersparnisse durch die Vereinheitlichung der Konzernmarke von rund 40 Millionen Euro gegenüber.

Erstmals seit langen Jahren habe das heimische Privat- und Geschäftskundensegment 2007 wieder deutlich mehr als seinen Kapitaleinsatz verdient, also eine Eigenkapitalrendite von mehr als 8,3 Prozent erwirtschaftet - für Cernko ist das auch ein "emotional" wichtiges Ereignis.

Zum Erfolg beigetragen habe vor allem eine verbesserte Risiko- und Kostenstruktur. Für jeden Euro Ertrag musste die HVB im vergangenen Jahr 79 Cent aufwenden. 2006 waren es noch 83 Cent gewesen. In den kommenden drei bis fünf Jahren sollen es sogar weniger als 70 Cent sein, nannte Cernko als "ehrgeiziges Ziel".

© SZ vom 02.04.2008/jkf/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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