HSH Nordbank:Drei Milliarden frisches Kapital

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Neues Kapital in Milliardenhöhe - und die Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein ist erst einmal gerettet.

Die angeschlagene HSH Nordbank erhält eine Kapitalspritze von drei Milliarden Euro - und ist damit vorerst gerettet. Die Hauptversammlung der krisengeschüttelten Landesbank von Hamburg und Schleswig-Holstein genehmigte eine Kapitalerhöhung von drei Milliarden Euro.

Stark angeschlagen: die HSH Nordbank. (Foto: Foto: AP)

"Mit der Entscheidung haben wir einen wichtigen Meilenstein für die Zukunftsfähigkeit der HSH Nordbank gelegt", sagte Aufsichtsratschef Wolfgang Peiner.

Wäre der Kapitalzufluss gescheitert, hätte der mit 2,7 Milliarden Euro (2008) in den roten Zahlen steckenden Landesbank für Hamburg und Schleswig-Holstein im Juni das Aus durch die Finanzaufsicht gedroht. Das Kapital wird allein von den Ländern bereitgestellt.

Der Beschluss über die Erhöhung des Grundkapitals der Gesellschaft wurde einer Mitteilung zufolge einstimmig bei 100-prozentiger Präsenz des Grundkapitals gefasst.

Vorstandschef Dirk Jens Nonnenmacher sagte, die Entscheidung schaffe "die Grundlage für die erfolgreiche Neuausrichtung der HSH Nordbank". "Das Votum ist ein klares Bekenntnis der Aktionäre zum vorgelegten Konzept der Fortentwicklung der Bank. Wir werden dieses Vertrauen nutzen, um ein starker und verlässlicher Partner für die regionale Wirtschaft zu bleiben."

Die Kapitalerhöhung war der einzige Tagesordnungspunkt der außerordentlichen Hauptversammlung.

19 Euro je Stammaktie

Vor der Abstimmung hatten sich die Anteilseigner auf einen Bezugspreis in Höhe von 19 Euro für die neuen Stammaktien geeinigt. Der Hamburger Finanzsenator Michael Freytag (CDU) sagte, mit dem Beschluss seien die entscheidenden Weichen für die Zukunftsfähigkeit der HSH Nordbank gestellt worden. "Die Neuausrichtung der Bank kann jetzt mit Nachdruck betrieben werden. Für die Bank, ihre Beschäftigten sowie die norddeutsche Wirtschaft bedeutet dies eine große Erleichterung und Planungssicherheit für die Zukunft."

Erst am Dienstag hatte das Institut mitgeteilt, dass sich der Nettoverlust im ersten Quartal mehr als verdreifacht habe. Das Ergebnis sei aber besser als geplant ausgefallen.

Belastet wurde die Bilanz durch neuerliche Abschreibungen auf faule Wertpapiere sowie eine drastisch höhere Risikovorsorge. Die Landesbank verbuchte im ersten Quartal 2009 einen Verlust nach Steuern von 260 Millionen Euro.

Die HSH Nordbank ist zu je 30 Prozent im Besitz der Länder Hamburg und Schleswig-Holstein. Rund 15 Prozent halten die schleswig-holsteinischen Sparkassen, etwa 25 Prozent eine Gruppe um den US-Investor J.C. Flowers, der auch an der vor der Verstaatlichung stehenden Hypo Real Estate beteiligt ist.

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