Holzfenster:Nur ein bisschen Farbe

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Holzfenster und -türen leisten oft über Jahrzehnte zuverlässig ihre Dienste. Voraussetzung dafür ist aber ein regelmäßiger Anstrich, um sie vor allem außen vor Verwitterung oder Schäden zu bewahren.

Damit diese Arbeit perfekt gelingt, müssen die notwendigen Vorarbeiten sachgerecht erledigt und die richtigen Lacke und Lasuren gekauft werden. Als Werkzeug reichen Pinsel, Abklebeband und Schleifpapier.

Ist der Anstrich stark verwittert, muss er abgeschliffen werden - erst dann kommt neuer Lack drauf. (Foto: Foto: DIY/dpa/tmn)

"Um bei Holzfenstern Schäden durch Verfaulen oder Verziehen vorzubeugen, sollte der Anstrich von Holzrahmen regelmäßig - etwa beim Putzen - untersucht werden", rät Jürgen Benitz-Wildenburg vom Institut für Fenstertechnik in Rosenheim.

Kleinere Schäden in der Oberfläche könnten ähnlich wie beim Auto ausgebessert werden.

Abkleben & Co.

Bei stark verwitterten Lasuren oder abblätterndem Lack muss dagegen der gesamte Anstrich durch Schleifen entfernt werden. Ansonsten reicht vor dem Farbauftrag sorgfältiges Anschleifen.

Beim Anschleifen sollte darauf geachtet werden, dass das Glas keine Kratzer bekommt, heißt es bei der Stiftung Warentest in Berlin. Selbst für mit dem Pinsel geübte Heimwerker sei es ratsam, die Glasfelder abzukleben, da dies später das lästige Abkratzen von Farbe von den Glasflächen erspare.

Sobald die Farbe nach den Anstreichen angezogen hat, sollte der Klebestreifen bereits entfernt werden. Denn bei völlig durchgetrockneter Farbe könne diese am Klebestreifen hängen bleiben und der Anstrich einreißen.

"Fenster sind maßhaltige Bauteile, deren Anstrich alle zwei Jahre neu aufgearbeitet werden sollte", sagt Ludger Küper, Direktor des Paint Quality Institute in Frankfurt. Gestrichen werden können Fenster mit einer Dickschichtlasur oder einem Lack.

Um das Fenster gut zu schützen, sollte eine Lasur UV-Pigmente enthalten. "In farblosen Lasuren sind UV-Pigmente allerdings nicht vorhanden", erklärt Küper. Optimalen Schutz bieten Lasuren mit mittleren Farbtönen. Sehr dunkle Anstriche würden durch die Sonne stark erwärmt und dehnten sich aus. Das Holz arbeite hierdurch stark.

Stark verwitterte Lasuren sollten gründlich entfernt werden. Sonst sei auf Grund der Transparenz der Lasur der alte Anstrich noch sichtbar, und das Ganze wirke fleckig.

Elastizität ist gefragt

Bei abblätterndem Lack hilft nach Ansicht der Warentester nur eine "Radikalkur". Hier müssten der alte Lack komplett abgebeizt, der Rahmen mit Bläueschutzmittel imprägniert und danach mit einen Vor- und Zwischenanstrich mit Grundfarbe sowie mit einen "Endauftrag" mit Alkyd- oder Acrylack versehen werden.

Küper rät Heimwerkern, die sich für Lack als Anstrichmittel entscheiden, zu Acryllack statt Kunstharzlack (Alkyd-Lack). "Wasserverdünnbarer Acryllack mit dem Umweltzeichen Blauer Engel ist elastischer und kann dadurch das Arbeiten des Holzes leichter mitmachen", erläutert der Experte.

Ein weiterer Vorteil von Acrylfarbe sei die kürzere Trocknungszeit. Meist reichten fünf bis sechs Stunden aus, bis die Farbe getrocknet ist. Bei Kunstharzlacken müsse die doppelte Zeit veranschlagt werden. Ein Schließen des Fensters am Abend nach dem Anstrich könne bei dieser langen Trocknungszeit problematisch sein.

© sueddeutsche.de/dpa/als - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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