Höchste Inflation seit zwei Jahren:Preise laufen davon

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Teures Öl, teure Butter, teure Backwaren: Die Verbraucherpreise steigen so stark wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Die Jahresteuerung in Deutschland hat im September den höchsten Stand seit zwei Jahren erreicht. Die Verbraucherpreise zogen im Vergleich zum Vorjahr um 2,4 Prozent an, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Dienstag mitteilte.

Damit wurde die vorläufige Schätzung von 2,5 Prozent leicht nach unten korrigiert. Im Juli und August hatte die Inflation jeweils noch 1,9 Prozent betragen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sieht die Preisstabilität bei Raten unter zwei Prozent gewahrt. Binnen Monatsfrist erhöhten sich die Verbraucherpreise um 0,1 Prozent.

Ausschlaggebend für den Preisauftrieb ist den Statistikern zufolge die Verteuerung von Kraftstoffen um knapp neun Prozent und Heizöl um gut drei Prozent im Vergleich zum September 2006.

Dabei spielt auch ein sogenannter Basiseffekt eine entscheiden Rolle: Da die Energiepreise vor einem Jahr rückläufig waren, fällt nun ein Anstieg der Preise entsprechend stärker ins Gewicht. Ohne Mineralölprodukte hätte die Teuerung im September bei 2,2 Prozent gelegen.

Lebensmittel und Mineralölprodukte teurer

"Dieser Basiseffekt wird uns auch in den nächsten Monaten noch erhalten bleiben und sich sogar verstärken", sagte Commerzbank-Volkswirt Matthias Rubisch. Bis April 2008 werde sich die Inflation über zwei Prozent halten, um dann wieder unter diese Marke zu sinken.

Dennoch rechnet die Commerzbank in den kommenden Monaten nicht mit einer Zinserhöhung der EZB, da diese den energiebedingten Preisauftrieb nicht dämpfen werde. Neben den Mineralölprodukten verteuerten sich im September auch Lebensmittel.

Für Butter mussten die Verbraucher gut 43 Prozent mehr ausgeben als vor einem Jahr, Milch war um 13,5 Prozent teurer, Quark kostete knapp 26 Prozent mehr. Auch die Preise für Brot und Brötchen zogen deutlich an. Billiger wurde hingegen Gemüse.

Auch im Monatsvergleich gab es Preissenkungen bei Obst und Gemüse. Nach den Sommerferien wurden auch Pauschalreisen, Hotels und Ferienwohnungen billiger angeboten. Kleidung und Schuhe verteuerten sich dagegen im Vergleich zum August um 3,1 Prozent.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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