Herz-Nachlass:Milliarden-Vermögen für Stiftung

Der letzte Wille: Der tödlich verunglückte Mitbesitzer des Handels- und Kaffeekonzerns Tchibo, Joachim Herz, hat sein komplettes Vermögen in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro einer gemeinnützigen Stiftung vermacht.

Die Stiftung werde zu den ganz großen Stiftungen Deutschlands gehören, sagte der Hamburger Bürgermeister Ole von Beust (CDU) am Donnerstag in der Hansestadt, wo die Joachim Herz Stiftung ihren Sitz haben wird. Die Organisation soll Bildung, Wissenschaft und Forschung in den Bereichen Wirtschafts-, Rechts- und Naturwissenschaften sowie Medizin fördern.

Dividenden für die Stiftung

Der kinderlose Unternehmer Herz war Ende Mai in den USA tödlich verunglückt. Er erlag im Alter von 66 Jahren den Folgen eines Badeunfalls in Atlanta im US-Bundesstaat Georgia. Zum Vermögen von Joachim Herz zählen neben anderen Unternehmensbeteiligungen 15 Prozent an der Holding Maxingvest, zu der Tchibo und die Mehrheit am Nivea-Konzern Beiersdorf gehören. Die Stiftung soll sich unter anderem aus den Dividenden der Unternehmensbeteiligungen finanzieren.

Zum Vorstand der Stiftung hat Herz seine Frau Petra sowie seine langjährigen Berater, den Rechtsanwalt Martin Kefferpütz und den Steuerberater Thomas Siemsen, berufen.

Petra Herz betonte bei der Vorstellung der neuen Organisation, dass ihr Mann in seinem Vermögen immer auch eine Verantwortung gesehen habe, eine Energie, "mit der man etwas Positives machen kann".

Ihr Gatte habe seit Jahrzehnten darüber nachgedacht, eine gemeinnützige Stiftung zu gründen. "Es ist schade, dass er nicht dabei sein kann", sagte Petra Herz. Eigentlich habe er sie noch selbst gründen wollen.

Im September wollen Vorstand und Kuratorium in einer konstituierenden Sitzung die Verwirklichung des Stiftungszwecks bestimmen, im Laufe des nächsten Jahres sollen erste Projekte präsentiert werden. Der Vorstand rechnet mit jährlichen Fördermitteln in zweistelliger Millionenhöhe.

© sueddeutsche.de/dpa/AP/mel/hgn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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