Haustyp:Drei Formen für den Hausgebrauch

Lesezeit: 2 min

Das Doppel- oder Reihenhaus steht im Kostenvergleich mit dem Einfamilienhaus gut da.

Eike Schrimm

Das Einfamilienhaus lässt Doppel- und Reihenhaus weit hinter sich auf der Beliebtheitsskala. Aber gerade in Ballungsgebieten sind Häuser in der Reihe eine noch bezahlbare Alternative vom Wohnen mit Garten.

Der Geldbeutel bestimmt, welches Nest gebaut wird. (Foto: Foto: Photodisc)

Reihenhaus

Stellt sich das Haus mit anderen in eine Reihe, braucht es nur wenig Fläche. 250 Meter im Quadrat reichen für ein Mittelhaus.

Die Häuser wärmen sich gegenseitig, halten die teure Heizluft gut fest. Nur zwei Außenwände - maximal drei am Eckhaus - müssen die Temperaturen zwischen innen und außen trennen. Die kleineren Außenflächen bieten weniger Schlupflöcher für einen Luftaustausch.

Wohnen mehrere Bauherren unter einem Dach, hat das auch Nachteile. Geschossdecken und Gebäudetrennwände halten zu einer Schallbrücke zusammen, wenn nicht ein weicher Dämmstoff oder eine Fuge zwischen den Bauteilen stecken. Wasserrauschen oder laute Gespräche sind Häuser weiter noch zu hören. Deshalb schreibt der Schallschutz vor: Trennwände müssen 57 Dezibel Lärm schlucken. Das ist nicht viel. Ein Fernseher mit Zimmerlautstärke macht schon Lärm mit 60 Dezibel. Ohne zusätzlichen Dämmschutz ist man dem Nachbarn also gehörig ausgeliefert.

Nimmt der Architket die Herausforderung nicht an, formieren sich Haus an Haus zum Einerlei. Die Hausseiten stehen nur Handtuch breit auseinander - wenig Spielraum für die Raumaufteilung. Der Bauherr hat, wenn überhaupt, nur wenig Einfluss auf Anzahl, Zuschnitt oder Nutzung seiner Räume.

Das schmale Grün bleibt nicht unbeobachtet. Blicke dringen über Grenzlinien auf das Grundstück. Mit dem Wind wehen auch Gesprächsfetzen herüber und mischen sich ein in die Privatsphäre.

Allerdings belasten die niedrigeren Boden-, Bau- und Unterhaltskosten das Budget nicht so schwer. Ein überzeugender Pluspunkt für gereihtes Wohnen.

Doppelhaus

Das Doppelhaus nutzt als Mischform die Vorteile vom Einfamilien- und Reihenhaus. Die eine Hälfte teilt sich mit der anderen ein Grundstück.

Der Bau Wand an Wand schlägt sich auch auf dem Unterhaltskonto nieder: Die Bewohner müssen nur drei Außenwände einheizen. Andererseits können die Bewohner auch nur über drei Seiten Licht ins Haus lotsen.

Was bleibt, sind die Schallwellen. Werden sie nicht gedämmt, dringen sie ein ins Leben des Nachbarns.

Wenn Streit die Freundschaft lähmt, ist es schwierig, sich zu einigen über den gemeinsamen Unterhalt von Fassade oder Dach. Auch bauliche Veränderungen wie Garagen oder Dachausbau müssen vom anderen genehmigt werden.

Freistehendes Einfamilienhaus

Ist der Geldbeutel dick genug, stellt sich das Eigenheim allein auf ein Grundstück. Die Bauherren können die Zimmer ausrichten nach der Sonne und nach dem Ausblick. Der Grundriss passt sich den Wünschen an, nicht andersherum.

Allerdings kostet der hohe Wohnwert seinen Preis. Es fängt an mit dem Platzbedarf: Mindestens 400 Quadratmeter muss der Bauherr für seinen Solisten einkaufen.

Dann die Baukosten: Das Material kann nicht im Mengenrabatt angeschafft werden, weil der eigene Geschmack die Ausstattung bestimmt.

Auch nach dem Einzug schneidet das Haus mit vier Außenwänden teurer ab: Durch große Außenhülle zieht viel aufgewärmte Luft ab.

Quelle: Statistisches Bundesamt, Bayerisches Staatsministerium des Innern.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: