Haushalt:Dringend Hilfe gesucht

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Putzen, kochen, Kinder hüten: Tipps, wie man die perfekte Haushaltshilfe findet.

Jutta Koop hat klare Vorstellungen von der perfekten Haushaltshilfe. "Sie muss den Bedürfnissen und Ansprüchen des jeweiligen Auftraggebers entsprechen", so die Geschäftsführerin des Deutschen Hausfrauen-Bundes (DHB) in Hessen.

Putzen, kochen, Kinder hüten: Eine Haushaltshilfe erleichtert den Alltag. (Foto: Foto: dpa)

Doch erstmal will die gute Seele gefunden werden - und da stehen viele ratlos da, schließlich sollte es eine Person des Vertrauens sein. "Die Zeitungsanzeige ist immer noch ein sehr probates Mittel", sagt die gelernte Hauswirtschafterin. Ihre Kollegin vom DHB-Landesverband Westfalen in Iserlohn, Signe Krähling, verweist außerdem auf die Online-Stellengesuche der Arbeitsagenturen und sonstige Jobbörsen im Internet. Auch seien Hauswirtschaftsschulen eine gute Anlaufstelle. "Da suchen Schülerinnen oft einen Nebenjob oder auch Absolventinnen", sagt Krähling.

Doch unabhängig davon, wie und wo gesucht wird - entscheidend ist, schon im Vorfeld seine Ansprüche so klar wie möglich zu formulieren. "Am besten schreibt man in die Anzeige konkret hinein, was man von der Bewerberin erwartet", rät Koop. Schließlich wollten die einen eine Haushaltsmanagerin, die auch mal kocht, wäscht, ans Telefon geht und im Notfall die Kinder bei den Hausaufgaben betreut. Andere suchten nur jemanden, der jede Woche die Wohnung in Ordnung bringt.

Wichtig ist in jedem Fall, dass die Hauswirtschafterin ehrlich sagt, wenn sie bestimmte Arbeiten nicht ausführen kann. "Wer etwa Probleme mit der Haut hat, aber einmal die Woche putzen oder im Garten arbeiten soll, wird irgendwann den Anforderungen nicht gerecht", sagt Krähling.

Professionelle Hauspersonalvermittler wie die Agentur ohne Grenzen (AOG) aus München sichern sich daher zu allen Seiten ab. "Wir überlassen nichts dem Zufall, verlangen Zeugnisse und Referenzen und fragen gegebenenfalls auch bei ehemaligen Arbeitgebern nach", erklärt AOG-Gründer Carlheinz Schichl. Nach Referenzen und Zeugnissen zu fragen, halten Koop und Krähling auch bei privaten Vermittlungen für legitim. "Das Engagieren einer Putzfrau ist ein Arbeitsverhältnis, und da kann man auch bewerbungsähnliche Unterlagen und ein Probearbeiten verlangen", sagt Krähling.

Dabei verlassen sich die meisten weniger auf Zeugnisse als auf Mundpropaganda und stellen beispielsweise die Putzfrau der Nachbarin ein. Das Problem dieser Beschäftigungen: Häufig sind sie illegal - Schwarzarbeit eben.

"Gerade junge Frauen wollen gar nicht angemeldet werden, weil sie das Geld sofort auf die Hand wollen", sagt Koop. Und auch die potenziellen Arbeitgeber hätten Bedenken, Haushaltshilfen anzumelden. "Sie glauben, dass sie die Frau dann nicht so schnell entlassen können und immer weiter zahlen müssen, wenn sie mal im Urlaub sind". Der DHB plädiert jedoch dafür, eine Haushaltshilfe zu melden. "Das sichert beide Seiten ab", sagt Krähling.

So genannte Minijobs sind die einfachste Lösung. "Man braucht nur ein Anmeldeformular, das es auf unserer Homepage gibt", sagt Claudia Müller von der Minijob-Zentrale in Essen. Davon benötigt man drei Durchschläge, die gemeinsam mit der Haushaltshilfe ausgefüllt und an die Minijob-Zentrale geschickt werden. "Alles andere erledigen wir."

Zwei Mal im Jahr zieht die Minijob-Zentrale die Versicherungsbeiträge von insgesamt 13,7 Prozent per Einzugermächtigung von dem Konto des Arbeitgebers ein. Darin enthalten sind die Beiträge zur Renten- und Krankenversicherung, eine Pauschsteuer an Stelle der Lohnsteuer und die Beiträge zur Unfallversicherung. Ein Minijobber darf maximal 400 Euro im Monat verdienen, ein Betrag, auf den viele Haushaltshilfen gar nicht kommen.

Eine große finanzielle Belastung für den Arbeitgeber ist das nicht. Zudem könnten die Arbeitgeber die Ausgaben später steuerlich absetzen und sich selbst im Krankheitsfall der Haushaltshilfe Teile der Lohnfortzahlung erstatten lassen, erklärt Koop.

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