Geldanlage:Kein Verlust ist auch ein Gewinn

Wo ist das Geld in diesen Tagen noch sicher? Bei der Anlage ist die Rendite inzwischen zweitrangig.

Simone Boehringer

Die Konjunkturpakete wachsen, und die Börsenkurse fallen weiter. Seit Anfang des Jahres haben die wichtigsten Aktienindizes mehr als ein Fünftel an Wert eingebüßt, in Amerika ist der Dow Jones sogar unter 7000 Punkte gefallen. Wer in diesen Tagen noch Geld übrig hat, muss sich zunehmend die Frage stellen: Wie bringe ich mein Erspartes durch die Krise? Denn nicht nur Aktien sind im Wert gesunken. Auch viele Immobilien- und Rohstoffanlagen haben deutlich nachgegeben. Staatsanleihen bieten kaum mehr als den Ausgleich für die Inflation.

Die Börsen auf Talfahrt - wie weit werden die Kurse noch fallen? (Foto: Foto: AP)

Längst geht es nicht mehr darum, durch eine besonders schlaue Aufteilung des eigenen Depots eine bessere Rendite zu erzielen als andere. Selbst manche Profis haben dieses Unterfangen ausgesetzt. Die Kassenhaltung ist bei vielen Fondsmanagern immer noch hoch. Nur wenige trauen sich, voll in Wertpapiere zu investieren. Wer kann, parkt die Mittel auf Geldmarkt- oder Festgeldkonten oder investiert in Gold.

Kein Wunder, waren doch bisher alle Tipps für einen Wiedereinstieg verfrüht. Dies musste jüngst selbst das US-Anlegervorbild Warren Buffett schmerzlich feststellen. Im Oktober riet er seinen Landsleuten, in amerikanische Unternehmen zu investieren. Nun musste seine Investmentgesellschaft das schlechteste Jahr der Firmengeschichte verkünden.

Die Zeit ist erst reif für den Wiedereinstieg in Aktien, wenn die Programme zur Wiederbelebung von Konjunktur und Banken greifen. Wann das sein wird, ist nicht abzusehen. Wahrscheinlich werden Sparer die Wende später mitbekommen als Profis. Das kostet sie dann vielleicht ein paar Prozentpunkte Rendite. Wer aber zu früh zu optimistisch ist, den kostet es ein Vermögen.

© SZ vom 03.03.2009/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: