Forderung von 22 Milliarden Dollar:Russischer Zoll verklagt Bank of New York

Geldwäsche und Schädigung Russlands - die russische Zollbehörde fährt gegenüber der Bank of New York schwere Geschütze auf. Ihre Forderung gegenüber der Bank erreicht zudem Rekordniveau: 22 Milliarden Dollar.

Russlands Zollbehörde hat die Bank of New York wegen Beihilfe zur Geldwäsche auf 22,5 Milliarden Dollar Schadenersatz verklagt. Das Geldinstitut habe die Russische Föderation geschädigt, teilte die Behörde in einer E-Mail an Nachrichtenagenturen mit.

Mitarbeiter der Bank hätten von 1996 bis 1999 bei der Etablierung eines Systems mitgeholfen, mit dem sich Konzerne und Banken um erforderliche Zahlungen gedrückt hätten, sagte der Anwalt Maxim Smal, der nach eigenen Angaben für die Zollbehörde tätig ist, in einem Telefoninterview.

Die Bank of New York selbst teilte mit, sie habe über Medienberichte von einer angeblichen Klage erfahren und kenne keinerlei Details. Dennoch gehe man davon aus, dass eine Klage ohne jegliche Grundlage sei.

"Ohne Grundlage"

Die Bank of New York erklärte, es handele sich offenbar um einen mehr als zehn Jahre zurückliegenden Vorgang, der inzwischen beigelegt sei.

Eine ehemalige hohe Mitarbeiterin der Bank und ihr Ehemann waren im vergangenen Jahr zu sechs Monaten Hausarrest verurteilt worden, nachdem sie eingeräumt hatten, in Russland an einer Verschwörung zur Geldwäsche im Volumen von sieben Milliarden Dollar beteiligt gewesen zu sein.

2005 hatte die Bank 38 Millionen Dollar gezahlt, um eine lang andauernde Untersuchung der Behörden zu dem Fall beizulegen. Die Aktien der Bank of New York verloren am Donnerstag rund ein Prozent.

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