Die Citigroup will die gefährlichen Papiere ausgliedern und hat damit trotz eines unerwartet hohen Milliarden-Verlusts an den Börsen zunächst für Erleichterung gesorgt.
Mit der Aufspaltung ist zwar das einstige Vorhaben eines allumfassenden Finanzkonzerns bei der ehemals weltgrößten Bank geplatzt. Erstmals sehen einige Experten nun aber wieder Anlass zur Hoffnung für die Citigroup - trotz des Quartalsverlusts von rund acht Milliarden Dollar.
Verlust deutlich größer als erwartet
Andere warnten jedoch, trotz des Umbaus stünde die Bank weiter vor elementar schweren Zeiten. Seit Wochen war spekuliert worden, das Institut könne Risikoanlagen in eine "schlechte Bank" auslagern und damit bei Investoren Vertrauen schaffen, dass die restlichen Anlagewerte sicher sind.
Die Aktien der Citigroup, die erst im November von der US-Regierung mit einem gigantischen Hilfspaket von mehr als 300 Milliarden Dollar vor dem Kollaps bewahrt wurde, stiegen vorbörslich um rund acht Prozent.
In den vergangenen Tagen hatten sie allerdings nochmals deutlich an Wert verloren.
Mit 8,3 Milliarden Dollar oder 1,72 Dollar pro Aktie lag der Verlust bei der Citigroup im vierten Quartal deutlich über den von Analysten im Schnitt vorhergesagten 1,32 Dollar pro Aktie.
Die Einnahmen sanken um 13 Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar. Für die Bank mit ihren mehr als 300.000 Mitarbeitern ist es der fünfte Milliarden-Verlust in Folge.
Sie leidet - wie nahezu alle Banken weltweit - unter den verschärften Bedingungen an den Kreditmärkten und dem globalen Wirtschaftsabschwung. Ihre deutschen Filialen hatte die Citigroup 2008 für fünf Milliarden Dollar an die französische Bank Credit Mutuel verkauft.
Die Citigroup will sich nun in die beiden Bereiche Citi Holdings und Citicorp aufspalten. Citicorp soll der universelle Bankenteil mit Einlagen von etwa 1,1 Billionen Dollar sein, was zwei Drittel der Gesamt-Anlagen der Bank entspreche. Der übrige Teil werde in die Citi Holdings ausgelagert.