Finanzinvestor Blackstone:Heuschrecke an der New Yorker Börse

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Blackstone holt beim Börsengang 4,13 Milliarden Dollar herein. Ab Freitag kann der Titel an der New York Stock Exchange gehandelt werden - das ist allerdings der Politik nicht ganz recht.

Die amerikanische Investmentfirma Blackstone hat bei ihrer Erstemission 4,13 Milliarden Dollar erlöst. Der Privatinvestor legte am späten Donnerstagabend den Ausgabekurs für den Verkauf von 133,33 Millionen Partnerschaftsanteilen auf 31 Dollar je Stück fest.

Damit lag er am oberen Ende des angepeilten Preisrahmens von 29 bis 31 Dollar. Es war der größte US-Börsengang seit fünf Jahren. Das Gesamtunternehmen war zum Emissionskurs mehr als 33 Milliarden Dollar wert.

Der Handel der Titel sollte am Freitag unter dem Symbol "BX" an der New York Stock Exchange (NYSE) beginnen. Dies hat Blackstone am späten Donnerstagabend bekannt gegeben. Die Blackstone Group gewährte den Investoren eine 30-tägige Option zum Kauf von bis zu 20 Millionen weiteren Titeln.

Widerstand aus der Politik

Der Blackstone-Börsengang war von Drohungen aus dem Kongress begleitet, Steuererhöhungen für Investmentfirmen von 15 auf 35 Prozent vorzunehmen wenn sie auch Finanzberatung durchführen. Mehrere Politiker hatten eine Verzögerung der Blackstone-Erstemission verlangt bis Kongresshearings durchgeführt werden können.

Die Einnahmen aus der Erstemission kommen vor allem den Blackstone-Gründern Stephen Schwarzman und Peter G. Peterson zu Gute. Sie erhalten im Zuge des Börsengangs insgesamt rund 2,33 Milliarden Dollar.

Das Geld soll auch für die Rückzahlung kurzfristiger Verbindlichkeiten sowie für bestehende Geschäftsbereiche und für zukünftige Investitionen verwendet werden.

Blackstone-Chef Steve Schwarzman wird nach der Teilplatzierung der Gesellschaft noch mit etwa 23 Prozent beteiligt sein. Seine Anteile sind damit annähernd acht Milliarden Dollar wert. Blackstone verwaltet Investitionsmittel von etwa 88 Milliarden Dollar und erzielte damit im vergangenen Jahr einen Gewinn von 2,3 Milliarden Dollar.

Die am Freitag an der Wall Street beginnende Notierung des Unternehmens stieß in der Politik auf Widerstand. So hatte der demokratische Senator Jim Webb Börsenaufsicht und Finanzministerium aufgefordert, den Börsengang wegen möglicher Auswirkungen auf die nationale Sicherheit in letzter Minute einer kritischen Prüfung zu unterziehen.

Besonders die jüngste Milliardeninvestition der Volksrepublik China bei Blackstone könnte die Sicherheitserfordernisse der USA beeinträchtigen, da der Finanzinvestor etwa an Software-Zulieferern für die US-Armee beteiligt sei, argumentierte Webb.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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