Die durch die US-Immobilienkrise angeschlagene Investmentbank Bear Stearns könnte einen neuen Investor erhalten: Der US-Milliardär Buffett soll bereits mit mehreren möglichen Investoren Gespräche geführt haben, berichtet die Online-Ausgabe der New York Times.
Genannt werden neben der Bank of America auch die Citigroup sowie die China Construction Bank als Verhandlungspartner. Eine Sprecherin Buffetts wollte die Gerüchte nicht kommentieren.
Zwei Hedge-Fonds dicht gemacht
Bear Stearns gilt als eine der Banken, die von der Subprime-Krise am schwersten getroffen wurden.
Kurz hintereinander kollabierten im Sommer zwei ihrer Hedge-Fonds, die sich mit US-Hypotheken verspekuliert hatten. Es waren die ersten großen und vor allem prominenten Opfer der Finanzkrise.
Für das dritte Quartal wies die Investmentbank erst kürzlich einen Gewinneinbruch von 61 Prozent auf 171,3 Millionen Dollar aus. Für die Bank war es das schlechteste Quartal seit dem Jahr 2000.
Aktie legt deutlich zu
Von den Gerüchten über einen möglichen Einstieg Buffetts profitierte die Bear-Stearns-Aktie: Sie legten im späten US-Handel um knapp acht Prozent auf 123 Dollar zu.
Buffett ist in der US-Finanzszene eine bekannte Größe. Über seine Investment-Firma Berkshire Hathaway hat sich der 77-jährige ein Imperium mit knapp 70 Unternehmen aufgebaut. Außerdem hält er etliche Beteiligungen. Mit einem Vermögen von 52 Milliarden Dollar kann sich Buffett laut Forbes zweitreichster Amerikaner nennen.
Sein scharfsinniger Humor und seine Art der Selbstkritik haben ihm inzwischen Kultstatus eingebracht. Zur Berkshire-Hathaway-Hauptversammlung pilgerten zuletzt mehr als 20.000 Menschen. Ihr Spitzname für das Jahrestreffen: "Woodstock für Kapitalisten".