EZB und EU-Kommission:Malta und Zypern in die Euro-Zone

Grünes Licht für Malta und Zypern - die zwei neuen EU-Mitglieder können ab 2008 den Euro einführen, so die Empfehlung der EU-Kommission und der EU-Zentralbank. Die Regierungschefs müssen die Empfehlung noch durchwinken.

Malta und Zypern können nach dem Willen von EU-Kommission und Europäischer Zentralbank (EZB) zum kommenden Jahreswechsel den Euro einführen.

Wahrscheinlich schon bald Teil der Euro-Zone: Fort St. Angelo in der maltesischen Hauptstadt Valletta (Foto: Foto: AP)

EU-Kommission und Europäische Zentralbank (EZB) erklärten am Mittwoch übereinstimmend, die beiden Länder erfüllten die Bedingungen zur Einführung der Gemeinschaftswährung zum 1. Januar 2008.

Beide Mittelmeerinseln erfüllten die EU-Bedingungen zu Inflation, Zinsen, Neuverschuldung, Staatsverschuldung und Währungsstabilität, erklärten Kommission und EZB.

Bedingungen erfüllt

Die beiden Inseln hatten beantragt, zu diesem Termin ihre nationalen Währungen gegen den Euro zu tauschen. Malta und Zypern wären das zweite und dritte der neuen EU-Mitglieder, die den Euro einführen. Den Anfang hatte in diesem Jahr Slowenien als 13. Mitglied der Währungsunion gemacht.

Die EU-Finanzminister und die EU-Staats- und Regierungschefs müssen die Vorschläge noch bestätigen.

Die EZB vermerkt in ihrem Bericht, in beiden Anwärterländern sei die Inflation niedrig und die Währung stabil.

Allerdings forderten die europäischen Währungshüter Malta und Zypern auch auf, ihre hohe Verschuldung abzubauen. Nötig seien weitere Arbeitsmarktreformen und die Konsolidierung der Haushalte.

Kaum Auswirkungen auf den Wirtschaftsraum

Die EZB berichtete zu Zypern: "Eine mögliche Wiedervereinigung Zyperns könnte je nach den wirtschaftlichen und steuerlichen Bedingungen erhebliche finanzielle Kosten mit sich bringen."

Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hatte bereits im April als amtierender EU-Ratspräsident von möglichen "politischen Implikationen" des zyprischen Beitritts gesprochen.

Die beiden Länder erhoffen sich von der Gemeinschaftswährung mehr Tourismus und Auslandsinvestitionen. Auf den Wirtschaftsraum der Euro-Zone dürfte der Beitritt der beiden kleinen Länder mit zusammen 1,5 Millionen Einwohnern dagegen keine größeren Auswirkungen haben. Ihre Wirtschaftsleistung macht zusammen nur 0,2 Prozent jener der Euro-Zone aus.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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