Strom ist teuer - und könnte bald noch mehr kosten. Innerhalb der nächsten fünf bis sieben Jahre könnte sich der Strompreis verdoppeln, sagt Hans-Peter Villis, der Chef des drittgrößten deutschen Energieanbieters EnBW. Grund für die Verteuerung seien der Atomausstieg und die anvisierten Klimaschutzziele, berichtet die Südwest Presse.
Trotz der massiv ansteigenden Kosten lehnt Villis Sozialtarife für einkommensschwache Verbraucher ab. Sie "passen nicht in eine Wettbewerbsordnung", sagte der EnBW-Chef. Wolle man Sozialtarife, "müsste dies die Politik übernehmen".
Wiederholt hatte der Karlsruher Konzern zuvor gemahnt, EnBW-Billigtarife auf eigene Kosten müssten von den übrigen Strom- und Gaskunden des Unternehmens mitgetragen werden. EnBW-Konkurrent Eon bietet in einigen Regionen, etwa in Bayern, schon seit zwei Jahren einen solchen Tarif an.
Preise zum Juli erhöht
Erst zum Juli hat der Karlsruher Stromversorger die Preise in der Grundversorgung um 4,9 Prozent erhöht. In Baden-Württemberg sind schätzungsweise 1,5 Millionen Menschen von der Erhöhung betroffen. Grund für die gestiegenen Preise seien die über mehrere Jahre gestiegenen Beschaffungskosten, hatte die EnBW Anfang Mai mitgeteilt. Immerhin: Die neuen Preise will EnBW für zwölf Monate garantieren.