Einkommensteuer:Einer für alle

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Eine Minderheit kommt für die Mehrheit auf: Ein Viertel der deutschen Steuerpflichtigen zahlt rund 80 Prozent der Einkommensteuer. Und die Hälfte aller Zahler trägt lediglich vier Prozent zum Steueraufkommen bei.

Eine kleine Minderheit zahlt einen Großteil der Einkommensteuer. Rund ein Viertel, genau gesagt 26,8 Prozent, der Steuerpflichtigen kam im Jahr 2004 für insgesamt 79,6 Prozent der Einkommensteuer auf, teilte das Statistische Bundesamt mit.

Deutschlands Euro-Millionäre zahlten 2004 im Durchschnitt fast eine Million Euro Einkommensteuer. (Foto: Foto: AP)

Die Hälfte aller Steuerzahler zahlt nur vier Prozent

26,8 Prozent der Steuerpflichtigen erzielten im Jahr 2004 Einkünfte von mindestens 37.500 Euro. Diese Gruppe zahlte 79,6 Prozent der Lohn- und Einkommensteuer.

Insgesamt nahm der Staat mit dieser Steuer 180,8 Milliarden Euro ein. Das seien 2,1 Prozent mehr als noch drei Jahre zuvor. Der durchschnittliche Steuersatz sank in diesem Zeitraum von 21,6 auf 20,3 Prozent.

Als steuerpflichtig erfasst wurden rund 35 Millionen Deutsche. Die Hälfte davon hatte Einkünfte von weniger als 23.000 Euro und trug somit nur rund vier Prozent zur gesamten Einkommensteuer des Jahres bei.

Die Gutverdiener zahlen viel

10,1 Millionen oder 28,8 Prozent erzielten sogar Gesamteinkünfte von maximal 10.000 Euro. Diese waren zum größten Teil steuerfrei.

Die Hälfte der gesamten Einkommensteuer wiederum zahlten gut acht Prozent aller Einkommensteuerpflichtigen, sie nahmen im Jahresverlauf mehr als 66.200 Euro ein.

Unter den Spitzenverdienern des Jahres 2004 waren immerhin 9688 Euro-Millionäre mit Durchschnittseinkünften von 2,7 Millionen Euro. Sie stellten 0,03 Prozent aller Steuerpflichtigen. Von ihnen zahlte jeder im Durchschnitt 968.000 Euro Einkommensteuer.

Durchschnittseinkommen liegt bei 30.000 Euro

Insgesamt verdienten die Deutschen neun Prozent mehr als in der vorangehenden Einkommensteuerstatistik 2001 ausgewiesen. Die Löhne und Gehälter sind nach Angaben der Statistiker aber nicht gestiegen, lediglich die Datenbasis sei verbreitert worden: So konnten durch die Einführung der elektronischen Lohnsteuerbescheinigungen für das Veranlagungsjahr 2004 erstmals auch die Einkünfte der nichtveranlagten Lohnsteuerzahler - also zumeist Bezieher relativ geringer Einkommen - weitgehend vollständig nachgewiesen werden.

Das durchschnittliche Einkommen vor Steuern lag der Statistik zufolge 2004 bei 30.100 Euro - und damit aufgrund der breiteren Datenbasis gut zehn Prozent niedriger als 2001. An Lohn- und Einkommensteuern zahlten die Deutschen für das selbe Jahr 180,8 Milliarden Euro, 2,1 Prozent mehr als 2001. Der Durchschnittssteuersatz lag bei 20,3 Prozent und damit um 1,3 Prozentpunkte niedriger als 2001.

© sueddeutsche.de/Reuters/AFP/jkr/tob - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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