Dresdner Bank:Das Totenglöckchen läutet schon

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Die Kontonummer bleibt, der Kundenberater wohl auch, aber der Name verschwindet: Die Tage für die Marke Dresdner Bank sind gezählt.

Nach mehr als 135 Jahren soll der traditionsreiche Name Dresdner Bank als Marke verschwinden. Commerzbank-Chef Martin Blessing sagte der Bild-Zeitung, die neue Großbank werde "am Ende des Zusammengehens den einheitlichen Namen Commerzbank haben". Bis dahin werde aber noch einige Zeit vergehen. "Das wird aber bestimmt noch zwei Jahre dauern, bis Filialnetz, Technik und Verwaltung zusammengelegt sind", so der Commerzbank-Chef.

Die Tage des grünen Logos sind gezählt: In rund zwei Jahren wird der Markenname Dresdner Bank wohl verschwunden sein. (Foto: Foto: dpa)

Trotz der geplanten Schließung hunderter Filialen werde den Kunden von Dresdner und Commerzbank künftig ein größeres Netz an Zweigstellen zur Verfügung stehen. "Ein Commerzbank-Kunde kann heute in 800 Filialen gehen, zukünftig sind es 1200. Ein Kunde der Dresdner Bank hat 700 Filialen, künftig 1200", sagte Blessing.

Bereits am Montag hatte Blessing angekündigt, dass der Slogan "Die Beraterbank" aus dem Auftritt der bisherigen Allianz-Tochter Dresdner Bank möglicherweise übernommen werden könnte.

Der 45-jährige Banker, der gut drei Monate nach der Übernahme der Commerzbank-Führung schon eine der größten Fusionen im deutschen Bankenmarkt gestemmt hat, hob zudem hervor: "Beide Häuser haben Schwerpunkte und Stärken bei Beratung und Produkten - das ergänzt sich sehr gut." Das zusammengeschlossene Institut habe mehr Privat- und Firmenkunden im Inland als jede andere Bank.

"Wir brauchen keine zwei Zentralen"

Zum geplanten Abbau von rund 9000 Stellen sagte Blessing, diese Entscheidung sei der Führung sehr schwer gefallen. "Aber wir haben mit den Betriebsräten etwas vereinbart, was wir noch nie gemacht haben: Bis Ende 2011 soll es keine betriebsbedingten Kündigungen geben." Dies gelte für beide Banken. Für den Stellenabbau sollten unter anderem Altersteilzeit, Arbeitsplatzwechsel und freiwillige Aufhebungsverträge genutzt werden. Der Schwerpunkt des Jobabbaus liege in der Investmentbank, der Verwaltung und im Management. "Wir brauchen keine zwei Zentralen", sagte der Commerzbank-Chef.

Zu möglichen Änderungen für die Kunden sagte Blessing, diese bekämen nur in Ausnahmefällen neue Berater. "Wir wollen nur Filialen zusammenlegen, die in unmittelbarer Nachbarschaft liegen." Ganz wichtig sei auch, dass die Bank dafür sorgen werde, dass jeder seine Kontonummer und Bankleitzahl behalten könne.

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