Der Dow Jones Index, das bekannteste amerikanische Börsenbarometer, hat am Dienstag nach mehreren vergeblichen Anläufen einen neuen Rekord aufgestellt. Der Dow stieg um 0,49 Prozent auf 11.727,34 Punkte. Der vorherige Rekord war am 14. Januar 2000 mit 11 722,98 Punkten verbucht worden.
Zwischenzeitlich hatte die Wall Street eine dramatische Talfahrt erlebt. Sie war durch die geplatzte Internet- und Technologieaktien-Spekulationsblase und die Terroranschläge vom 11- September 2001 ausgelöst worden. Der Dow war deshalb von Januar 2000 bis zum 9. Oktober 2002 auf 7286,27 Punkte eingebrochen. Seither hat der Index wieder um rund 61 Prozent zugelegt.
Endlich erreicht der Dow wieder den Stand von vor sechs Jahren
Wie schwer sich die Wall Street seit der schlimmen Baisse aber getan hat, zeigt die Tatsache, dass es mehr als sechs Jahre gedauert hat ehe der Dow wieder auf dem Stand vom Januar 2000 angekommen ist. Der Dow erfasst die Aktien von 30 der größten US-Konzerne.
Der von den Börsenfachleuten wegen seiner größeren Breite als wichtiger angesehene Standard & Poor's-500-Index stieg am Dienstag um um 0,21 Prozent auf 1334,11 Punkte. Er spiegelt die Kursentwicklung der Aktien von 500 US-Großkonzernen wider. Der S&P-500-Index liegt noch um rund zwölf Prozent unter seinem Höchststand.
Der NASDAQ notiert nicht halb so hoch wie auf seinem Rekordstand
Der technologielastige NASDAQ-Index legte am Dienstag um 0,27 Prozent auf 2243,65 Punkte zu. Er notiert damit noch nicht einmal halb so hoch wie auf seinem Rekordstand von 5048,62 Punkten, der am 10. März 2000 erreicht worden war. Dies zeigt die zwischenzeitlichen beispiellosen Kurseinbrüche der Technologie- und Internetaktien. Der NASDAQ-Index war bis Oktober 2002 auf 1114,11 Punkte abgestürzt, ehe eine graduelle Erholung einsetzte.
Der rasante Öl- und Energiepreisverfall hilft den amerikanischen Aktienmärkten momentan. Die Ölpreise fielen weiter um 3,9 Prozent auf 58,68 Dollar je Barrel. Der Ölpreis hatte im Juli mit 78,40 Dollar Rekordniveau erreicht und ist seither um 25 Prozent abgesackt. Fallende Öl-, Treibstoff- und andere Energiepreise helfen den Konsumenten und Unternehmen.
Auch der Goldpreis sackte am Dienstag weiter ab. Das galt auch für die meisten Metalle. Öl-, Energie- und Metallaktien standen deshalb unter erheblichem Druck, während Einzelhandels-, Finanz- und Verkehrswerte gesucht waren. 30-jährige US-Staatsanleihen waren fast unverändert. Die Langläufer rentierten sich mit 4,75 Prozent. Der Euro notierte mit 1,2728 Dollar gegenüber 1,2738 Dollar am Vortag.