Der Mann hinter dem Börsenrekord 2006:Viel Beifall beim Debüt

Gleich am ersten Handelstag glänzte Symrise mit einem kräftigen Kursplus. Vorstandschef Gerold Linzbach sieht den Schritt an die Börse als Auftakt zu einer neuen Wachstumsphase.

Stefan Weber

Ein Superlativ ist Gerold Linzbach nicht mehr zu nehmen: Der 50-Jährige wird als Vorstandschef des Unternehmens in die Annalen eingehen, das den größten Börsengang 2006 gestemmt hat.

Etwa 1,4 Milliarden Euro hat die Symrise-Gruppe am Kapitalmarkt eingesammelt. Das waren etwa 200 Millionen Euro mehr als der bisherige Rekordhalter Wacker Chemie. Dennoch ist es keineswegs so, dass Linzbach und seine Mannschaft plötzlich auf prall gefüllten Konten sitzen und nach Übernahmekandidaten Ausschau halten.

Abbau von Verbindlichkeiten als Ziel

Deutlich mehr als die Hälfte des Emissionserlöses landet bei den Altaktionären. Das ist im Wesentlichen der skandinavische Finanzinvestor EQT. Der hatte den Firmenkauf vor drei Jahren mit Krediten finanziert und die Verbindlichkeiten Symrise aufgebürdet.

Für Linzbach, der für seine früheren Arbeitgeber McKinsey und Hoechst viele Jahre in den USA arbeitete, hat somit zunächst der Schuldenabbau Vorrang. Aber auch kleinere Akquisitionen schließt er nicht aus. "So wollen wir Know-how gewinnen. Der Börsengang ist der Beginn einer neuen Wachstumsphase", meint der promovierte Chemieingenieur.

Analysten haben Zweifel, dass dafür die Finanzkraft ausreicht. Dennoch waren Aktien von Symrise gleich am ersten Handelstag begehrt. Und das, obwohl das Unternehmen die Preisspanne fast ausgereizt hat.

© SZ vom 12.12.2006 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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