Citigroup:20.000 Mitarbeiter sollen gehen

Lesezeit: 1 min

Die mit der Kreditmarktkrise kämpfende US-Bank Citigroup soll Berichten zufolge bis zu 24 Milliarden Dollar abschreiben - und 20.000 Leute entlassen. Das wären immerhin 10.000 weniger als noch vor wenigen Tagen befürchtet.

Durch die Entlassungen sollen Kosten gesenkt werden, berichtete der Sender CNBC am Sonntagabend im Internet. Angesichts der massiven Probleme der Bank war bereits mehrfach über einen deutlichen Stellenabbau spekuliert worden. In der vergangenen Woche wurde noch berichtet, dass mehr als 30.000 Stellen weggfallen sollen - das wären rund zehn Prozent der Jobs gewesen.

Am Dienstag wird die größte US-Bank Citigroup ihre Quartalszahlen vorstellen. (Foto: Foto: Getty Images)

Am Dienstag wird die US-Bank ihre Quartalszahlen vorstellen und die Ergebnisse für das gesamte vergangene Jahr vorlegen. Die Citigroup ist mit am stärksten von der Kreditkrise betroffen. Es wird allgemein erwartet, dass die Citigroup einen Quartalsverlust ausweisen und Stellen abbauen wird. Nach der Ankündigung von Rekordabschreibungen von bis zu elf Milliarden Dollar für das vierte Quartal musste Konzernchef Charles Prince Anfang November seinen Hut nehmen. Analysten erwarten inzwischen noch weit höhere Wertverluste. Die Bank müsse eventuell auch ihre Dividende kürzen oder ganz streichen.

Darüber hinaus wolle die Citigroup frisches Kapital einsammeln. Die Citigroup werde entsprechende Pläne am Dienstag bei der Bekanntgabe der Quartalszahlen vorstellen. Am Wochenende hatte die Financial Times bereits berichtet, die US-Großbank stehe kurz vor einer neuen Finanzspritze von bis zu 14 Milliarden Dollar. Rund neun Milliarden davon kämen wohl von chinesischen Investoren. Ein Staatsfonds aus Kuwait solle eine Milliarde Dollar beisteuern, zwei bis vier Milliarden sollten durch die Ausgabe von Aktien erlöst werden. Citigroup hatte bereits im November eingewilligt, bis zu 4,9 Prozent eigener Aktien an Abu Dhabi für 7,5 Milliarden Dollar zu verkaufen.

Ebenfalls noch in dieser Woche wird mit Merrill Lynch eine weitere US-Bank ihre Ergebnisse bekannt geben, die im Zuge der Kreditmarktkrise bereits Federn lassen musste. Befürchtet werden auch bei Merrill Lynch weitere Abschreibungen.

Etliche große US-Banken haben im Zuge der Krise am Hypotheken- und Immobilienmarkt Probleme und kämpfen mit Milliarden-Verlusten. Ein Ausweg ist für viele, sich frisches Kapital zu besorgen.

© Reuters/dpa/sma - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: