Büros und Einzelhandel:Der Süden lockt

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Eine Studie über den Gewerbeimmobilienmarkt zeichnet Süddeutschland als eine der stärksten Regionen Deutschlands aus.

Fares Kharboutli

Wenn es um den deutschen Gewerbeimmobilienmarkt geht, liegt Südbayern als Standort immer noch ganz weit vorne. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Gewerbeimmobilienmarkt Oberbayern und Schwaben", die am 1. April 2006 erscheint.

Klassische Kaufhäuser haben fast kein Chance mehr. Stattdessen prägen Einkaufs-Passagen wie die "Fünf Höfe" in München das Gesicht der Innenstadt. (Foto: Foto: fuenfhoefe.de)

Die Süddeutsche Zeitung gibt sie in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer (IHK) für München und Oberbayern, der IHK Schwaben sowie dem Institut für Wirtschaftsgeographie der Ludwig-Maximilians-Universität München heraus.

Demnach ist Südbayern "eine der wirtschaftlich und strukturell stärksten Regionen Deutschlands". Einzige Einschränkung: Die wirtschaftliche Entwicklung sei auch hier oftmals standort- und branchenabhängig.

Ein Beispiel hierfür ist der Münchner Büroimmobilienmarkt: Der Aufschwung konzentrierte sich dort im vergangenen Jahr vor allem auf Immobilien in guter Lage und mit herausragender Ausstattung. Während im Jahr 2004 die meisten Neuvermietungen noch im nördlichen Umland von München erzielt wurden, zeigte sich 2005 eine deutliche Tendenz in Richtung Innenstadt und anderer repräsentativer Lagen.

Eine ähnliche Entwicklung lässt sich bei Einzelhandelsimmobilien konstatieren. In den Innenstädten entstehen immer mehr Shopping-Center, welche die traditionellen Kaufhäuser zunehmend verdrängen. Was die einzelnen Branchen betrifft, so können lediglich der Elektrohandel sowie - aus dem Bereich des Einzelhandels im weiteren Sinne - , die Apotheken ein deutliches Umsatzplus verzeichnen. Diese Tendenz lässt sich in Südbayern wie auch in ganz Deutschland feststellen. Demgegenüber entwickelte sich der Verkauf von Büchern und Möbeln stark rückläufig.

Trotz der generell eher schwachen Umsatzentwicklung im Einzelhandel stiegen übrigens die Verkaufsflächen zwischen 1995 und 2005 um etwa 20 Prozent an. Unterschiedliche Tendenzen weist auch der Flächenumsatz bei Logistikflächen auf.

Wichtigste Standorte sind hier traditionell Regionen mit einer starken internationalen Verflechtung. Selbst unter diesen Ballungszentren treten jedoch zum Teil erhebliche Differenzen in der aktuellen Entwicklung auf: Während zum Beispiel München ein deutliches Umsatzwachstum mit Logistikflächen verzeichnen konnte, mussten Berlin, Düsseldorf und Hamburg drastische Einbrüche hinnehmen.

Generell zeigt der Bericht, dass die Zukunftsprognosen im Bereich der Gewerbeimmobilien für Südbayern deutlich günstiger sind als für andere Regionen der Bundesrepublik. Hier profitiert der Standort in erster Linie vom nach wie vor ungebrochenen Zuzug aus dem Bundesgebiet.

Mit der neuen Studie - der Vorgänger aus dem Jahre 2003 wurde komplett überarbeitet - reagieren die Herausgeber auf die steigende Nachfrage von Unternehmen und öffentlichen Institutionen, die sich über die Situation auf dem Gewerbeimmobilienmarkt in ihrem Bezirk informieren wollen. Ziel des Berichtes ist daher, "mehr Transparenz in das südbayerische Marktgeschehen zu bringen", erklärt Susanne Lindemann von der IHK München und Oberbayern.

Die Studie konzentriert sich dabei auf die wesentlichen Marktentwicklungen in den Bereichen Büroimmobilien, Einzelhandelsobjekte sowie Industrie-, Lager- und Logistikflächen. Neben einer allgemeinen Trendanalyse wird auch das Potenzial der vier größten südbayerischen Städte München, Augsburg, Ingolstadt und Rosenheim näher beleuchtet. Gleiches gilt für ausgewählte Landkreise in Südbayern. Dabei führt der Bericht die Daten der so genannten Market Reports unterschiedlicher Beratungsunternehmen zusammen und ergänzt diese durch eigene Erhebungen.

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