Brandschutz:Ernstfall spielen

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Ein Feuerwehrmann empfiehlt Rauchmelder und Feuer-Proben.

Claudia Haas

In den vergangenen Wochen gab es häufig Meldungen über Hausbrände, bei denen Menschen ums Leben kamen. Was man tun kann, damit ein Brandherd rechtzeitig entdeckt und gelöscht wird, sagte Andreas Lohde, Pressesprecher der Freiwilligen Feuerwehr Fürstenfeldbruck.

Oft brennt es, wenn alle Hausbewohner schlafen. Die häufgsten Brandursachen sind, neben der berühmten vergessenen Kerze am Adventskranz, Kurzschlüsse an Elektrogeräten - die wegen des günstigeren Strompreises bevorzugt nachts eingeschaltet sind.

Erst entstehen Schmorstellen, die sich entzünden und rasch zu einem Flammenmeer entwickeln können. "Meistens ersticken die Menschen wegen des giftigen Qualms", sagt Andreas Lohde.

Kleiner Aufpasser retten Leben

Sein Tipp Numer Eins: "Rauchmelder besorgen". Das sind kleine Geräte, die es zum Preis von rund 20 Euro im Elektrofachhandel und in Baumärkten gibt. Die Geräte werden mit Batterien betrieben, die etwa ein Jahr halten und ein Signal geben, bevor sie leer sind.

Für den Mindestschutz sollte man in einer Drei-Zimmer-Wohnung einen Rauchmelder in möglichst zentraler Position installieren, beispielsweise im Flur.

In einem mehrstöckigen Haus empfiehlt der Experte einen Signalgeber pro Etage.

Den optimalen Schutz bietet freilich ein Rauchmelder pro Zimmer - ausgenommen sind Räume, in denen Wasserdampf oder eine hohe Staubbelastung vorkommen.

Mit Kinder den Feuerarlam proben

Meistens werden Haustiere oder Nachbarn auf beißenden Geruch oder sichtbares Feuer aufmerksam. Damit auch Kinder in der Lage sind, einen Notruf richtig abzusetzen, wird dies von der Feuerwehr in den Schulen trainiert. "Mit unserer Brandschutzerziehung gehen wir auch in Kindergärten", berichtet Andreas Lohde, denn Kinder sollten zwei Dinge wissen: "Vor dem Feuer darf man sich nicht irgendwo verstecken, und: Feuerwehrleute sehen zwar mit ihren Schutzanzügen und Masken zum Fürchten aus - aber es sind Helfer und keine Wesen von einem anderen Stern".

Kriechen, keine Panik

Nasse Tücher vor Mund und Nase halten, und auf dem Boden krabbelnd möglichst schnell ins Freie flüchten - diese Tipps können Leben retten.

Auch Eltern können im Vorfeld dazu beitragen, dass keine Panik ausbricht: Einfach mal in Ruhe den Ernstfall in der vertrauten Umgebung besprechen: "Das schafft keine Ängste, sondern gibt Kindern ein Gefühl der Sicherheit", so Lohde.

Denn auch, wenn man viel über Brandverhütung erzähle - es sei illusorisch, dass sich Brände vermeiden lassen.

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