Börsenneuling:Tognum gilt als Favorit für MDax

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Die frühere Daimler-Tochter MTU Friedrichshafen firmiert inzwischen als Tognum und notiert noch gar nicht lange an der Börse. Trotzdem hat sie beste Chancen in den MDax aufgenommen zu werden.

Corinna Nohn

Während sich an der Besetzung des Dax' nichts ändert, dürfte bei der Umbildung der Aktienindizes im September ein Börsenneuling in den MDax aufsteigen.

Experten sind sich einig, dass der Dieselmotorenhersteller Tognum in den Mittelwerteindex aufgenommen wird. Die Papiere der früheren Daimler-Tochter MTU Friedrichshafen wurden am 2. Juli dieses Jahres erstmals an der Börse gehandelt.

Die Deutsche Börse gibt die Anpassungen in den Indizes am Mittwoch bekannt; am 24. September treten sie in Kraft.

Offizielle Rangliste

Entscheidend ist die offizielle Rangliste von Ende August, die die Marktkapitalisierung der letzten 20 Handelstage sowie den - bei Neuemissionen hochgerechneten - Börsenumsatz der vergangenen zwölf Monate berücksichtigt.

"Tognum wird sicherlich in den MDax aufsteigen", sagen Anke Platzek von der Landesbank Baden-Württemberg und Alexander Krämer von der Commerzbank. In der von Platzek geführten Aktienrangliste nehme Tognum bei der Marktkapitalisierung Rang 26 und beim Börsenumsatz Platz 38 ein.

Für eine Aufnahme in den MDax müssen Unternehmen in beiden Kategorien unter den ersten 60 der im Prime Standard geführten Gesellschaften rangieren.

Gerresheimer und Arques ebenfalls mit Chancen

Krämer räumt auch dem Pharmazulieferer Gerresheimer Chancen auf einen Platz im MDax ein, gefolgt von der Beteiligungsgesellschaft Arques Industries. Platzek stuft die Kandidaten in umgekehrter Reihenfolge ein.

Gerresheimer ist seit Mitte Juni börsennotiert und wird bisher in keinem Index geführt. Am Donnerstag zieht das Unternehmen bereits außerplanmäßig in den SDax ein und ersetzt dort Schwarz Pharma.

Als gesichert gilt zudem, dass die Immobiliengesellschaft Patrizia aus dem Mittelwerteindex genommen wird. Bei der Marktkapitalisierung habe das Unternehmen Rang 81 inne und verletze damit gravierend die Kriterien für eine Notierung im MDax, sagt Platzek.

Als weiteren potentiellen Absteiger nennen die Analysten den Motorenhersteller Deutz. Platzek meint jedoch: "Die Deutsche Börse könnte zwischen Deutz und der Deutschen Euroshop wählen." Der Betreiber von Einkaufszentren weise zwar eine bessere Marktkapitalisierung auf, liege aber beim Umsatz deutlich hinter Deutz.

Versatel als TecDax-Kandidat

Im TecDax erwarten die Analysten den Einzug des Telekommunikationsunternehmens Versatel. "Auch, wenn die Papiere zuletzt unter Druck geraten sind, sollte Versatel den Aufstieg schaffen", sagt Krämer.

Der Aktienkurs war in der vergangenen Woche eingebrochen und hat sich mittlerweile wieder leicht erholt.

Aus dem Technologieindex fliegen könnte der Laserhersteller Rofin-Sinar. "Das Unternehmen ist im Liquiditätsranking am schlechtesten positioniert", sagt Krämer.

Laut Platzek verfehlen auch Jenoptik und das Software-Unternehmen IDS Scheer das Umsatzkriterium. In den SDax könnte nach Meinung der Analysten Patrizia Immobilien einziehen und der Baumaschinenhersteller Wacker Construction nachrücken.

© SZ vom 04.09.07 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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