Beschädigte Bodenfliesen ersetzen:Präzisionsarbeit

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Fliesenböden gelten als strapazierfähig. Doch wenn etwas Schweres drauffällt, kann auch dieses Material einen Sprung oder sogar mehrere Risse bekommen.

Handwerklich lassen sich solche Schäden vergleichsweise leicht beheben, indem einzelne Fliesen oder Fliesenecken herausgehauen und durch neue ersetzt werden. "Diese Arbeit ist auch von Heimwerkern zu meistern", sagt Michael Pommer, Trainer bei der DIY-Academy in Köln.

Voraussetzung für den Austausch sind passende Ersatzfliesen. Beim Neuverfliesen sollte deshalb immer ein kleiner Vorrat an Ersatzfliesen zur Seite gelegt werden, rät die Stiftung Warentest in Berlin. Als weitere Materialien werden ein flexibler Fliesenkleber, Fugenmörtel, Hammer, Meißel, Zahnspachtel, Gummiwischer, Schwamm und wenn möglich ein Multifunktionsgerät benötigt.

Bodenfliesen werden heute in der Regel mit Fliesenkleber auf dem darunter liegenden Estrich verklebt. Wenn die alte Fliese gut verklebt war, kann das Entfernen einige Zeit in Anspruch nehmen. "Denn es muss da vorsichtig gearbeitet werden, damit die benachbarten Fliesen unversehrt bleiben", erklärt Pommer. Um Schäden durch Übertragung von Spannung auf umliegende Fliesen zu verhindern, müsse zuerst die Fuge um die beschädigte Fliese restlos entfernt werden.

"Besonders leicht lässt sich die Fuge mit einen Multifunktionsgerät mit Oszillationstechnik herausschneiden, das sägen, trennen und schleifen kann", sagt Dino Oberle, Trainer beim Werkzeughersteller Robert Bosch in Stuttgart. Von der Mitte zu den Rändern werde dann die alte Fliese mit einem Spitzmeißel und Hammer herausgeschlagen.

"Alternativ kann man diese Arbeit bei großen Flächen mit dem Bohrhammer und entsprechendem Aufsatz mit Spitzmeißel machen." Nach dem Zertrümmern der defekten Bodenfliese müssen dann Reste des Klebers und Fugenmaterials restlos entfernt werden. Danach könne die Fliese neu eingesetzt werden.

Auf den sauberen Estrich wird Kleber mit einem Zahnspachtel auftragen. "Für Reparaturarbeiten sollte flexibler Kleber eingesetzt werden", rät Pommer. Speziell für Ausbesserungsarbeiten gebe es den Kleber auch in kleinen Packungen. Beschädigungen des Estrichs müssten immer vor dem Auftragen des Klebers repariert werden. Anschließend wird die neue Fliese gepasst. Fliesenkleber, der in die Fugen quillt, sollte in jedem Fall entfernt werden.

Nach der angegebenen Abbindezeit des Klebers kann, wie Pommer erläutert, dann das Verfugen beginnen. Das Einschlämmen der Fugen gelingt am besten mit einem Gummiwischer. Die Mörtel-Spuren können, sobald der Fugenmörtel anzubinden beginnt, mit klarem Wasser und einem Schwamm aufgewischt werden. Ist der Fugenmörtel deutlich heller, kann er "gezielt verschmutzt" werden, beispielsweise mit Asche, heißt es bei der Stiftung Warentest.

© sueddeutsche.de/dpa/als - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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