BayernLB:Sparen mal drei

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Die kriselnde BayernLB verschärft ihr Sanierungsprogramm. Vorstandschef Kemmer will nun statt 50 Millionen Euro sogar den dreifachen Betrag einsparen. Bis zu 350 Jobs werden gestrichen.

Die Krise bei der BayernLB zwingt den Vorstand zu weiteren Sparmaßnahmen. Ursprünglich war geplant, in der defizitären Kapitalmarktsparte die Kosten um 50 Millionen Euro zu senken und dafür 80 Jobs zu streichen. Nun kündigte der neue Vorstandschef Michael Kemmer an, neben den bereits bekannten Einsparungen müssten die Kosten um weitere 100 Millionen Euro gesenkt werden. Bis zum Jahr 2010 soll dieses Ziel erreicht sein. 300 bis 350 Stellen würden gestrichen. Der staatliche Konzern hat insgesamt über 19.000 Mitarbeiter, 4300 davon in der betroffenen Kernbank.

Radikales Sparprogramm: Bei der BayernLB fallen bis zu 350 Jobs weg - betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. (Foto: Foto: dpa)

Die neuen Einsparungen sollen zu zwei Dritteln auf Sach- und zu einem Drittel auf Personalkosten entfallen. Gekürzt werden die Stellen vor allem in der Verwaltung, einen Schwerpunkt bildet die IT-Abteilung, sagte ein Sprecher. Kaum betroffen seien kundennahe Bereiche wie der Vertrieb. Die Bank, die je zur Hälfte dem Land und den bayerischen Sparkassen gehört, schloss betriebsbedingte Kündigungen nicht aus. Die Einsparungen sollen sich bereits 2009 im Ergebnis bemerkbar machen.

Radikaler Sparkurs

Seit dem Frühjahr leitet Kemmer die BayernLB und hat dem Krisen-Institut seitdem einen radikalen Sparkurs verordnet. Die Mitarbeiter hatte er zuletzt immer wieder auf Veränderungen eingeschworen. Diese dürften sich spätestens im Jahr 2009 noch verschärfen. Branchenkenner rechnen dann mit einer Fusion mit einer anderen Landesbank oder einem ausländischen Institut, was einen erneuten Stellenabbau bedeuten könnte.

Insgesamt muss die Münchner Bank durch die US-Hypothekenkrise und ihre Nachwehen an den weltweiten Börsen Lasten in Höhe von 4,3 Milliarden Euro stemmen. Nach der beinahe Pleite gegangenen und inzwischen verkauften SachsenLB ist die BayernLB damit die am schwersten getroffene Landesbank. Im ersten Quartal schrieb sie erneut rote Zahlen. Auch für das Gesamtjahr sind Verluste nicht ausgeschlossen.

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