Die Wohnungssuche in München ist eine Qual: Alle suchen das Gleiche, keiner kann es finden - jedenfalls nicht der Durchschnittsverdiener. Die Stadt München kennt das Problem. Ausstellungen oder Führungen sollen den Münchner überzeugen, dass die Stadt etwas tut für die Bürger, gegen die Wohnungsnot.
Immerhin dokumentieren 85 Punkte auf dem Münchner Stadtplan das städtische Engagement im Wohnungsbau. Eine stolze Zahl, aber mitgezählt sind auch die ganz alten Projekte, die schon vor 100 Jahren gebaut worden sind.
Das Planungsreferat hat anlässlich der ersten Münchner Architekturwoche eingeladen zu einer Stadtrundfahrt, um ihre jüngsten Projekte vorzuzeigen. Haltepunkte waren neue Wohnanlagen, die das Wohnen schöner und vor allem bezahlbar machen sollen.
Stationen
Wolf Opitsch aus dem Referat für Stadtplanung und Wohnungsbau hat für die Tour vier Objekte - insbesondere des geförderten Wohnungsbau - herausgepickt. Architekten, Bauträger oder Wohnungsbaugesellschaften erklärten vor Ort ihr Konzept.
Die Bildergalerie zeigt, welche Formen der städtischen Tatendrang am Wohnungsbau annimmt.
1. Eines der größten Niedrigenergiehäuser Deutschlands: Bild 1 bis 7
Ort: Sendling, Baumgartner-/ Ganghoferstraße
Art: Geförderter Mietwohnungsbau/ Sozialwohnungen
Aufgabe: Lärmschutz, denn das Mehrfamilienhaus liegt an der S-Bahn-Trasse und an einer dicht befahrenen Straße.
Fazit: Die Wohnanlage zeigt, dass gelungene Architektur reines Wohnvergnügen ist.
2. Holzhäuser im amerikanischen Stil: Bilder 8 bis 16
Ort: Altperlach, Hofangerstraße
Art: Eigentumswohnungen im geförderten Wohnungsbau
Aufgabe: Zwei mehrstöckige Gebäude sollten wie ein amerikanisches Holzhaus gebaut werden.
Fazit: Die Bewohner vollenden den ungewöhnlichen Baustil ihrer roten und blauen Häuser in ihren wildwüchsigen Gärten. Einfach schön, dass eine Reihenhaussiedlung ohne scharfe Rasenkanten auskommt.
3. Fünf verschiedene Architketen bauen eine Siedlung: Bild 17 bis 22
Ort: Kirchtrudering, Am Truchthari Anger
Art: Frei finanzierte Wohnungen und Häuser
Aufgabe: Etagenwohnungen, Doppel- und Reihenhäuser in verschiedenen Bauweisen (Holz, Ziegel, Holz/ Ziegel) sollen alle Käuferwünsche erfüllen.
Fazit: Kinder werden ihr zu Hause gut wiedererkennen, denn jede Häuserreihe sieht anders aus. Aber ein einheitlicher Lattenzaun hält die unterschiedlichen Konzepte und Philosophien zusammen.
4. Sozialhilfeempfänger wohnen neben Eigentümer: Bild 23 bis 42
Ort: Messestadt Riem
Art: Geförderter Wohnungsbau zum Mieten und Kaufen
Aufgabe: Arme und reiche Bevölkerungsschichten sollen ein Zuhause finden.
Fazit: Überall Kinder in der Messestadt. Die Hausverwaltung im Galeriahaus passt auf, dass die Mieter im Galeriahaus die Ordnung einhalten. Aber auch der Aufpasser kann der guten Stimmung im Haus nichts anhaben.
Die Eigentümer in den Holzhäusern profitieren von den durchdachten Details.