Banken suchen händeringend Leute:Reich - und allein

Nichts lieben die Banken mehr als vermögende Privatkunden. Leider will sie keiner beraten.

Nach einer Studie der Unternehmensberatung McKinsey wären mindestens 2.000 zusätzliche Berater erforderlich, um den wachsenden Bedarf zu befriedigen, berichtet das Handelsblatt.

Der Studie zufolge werde das Private Banking in diesem Jahr um acht bis 13 Prozent zulegen - damit sei das Wachstum doppelt so hoch wie im Massengeschäft mit einfachen Sparern.

Nach Schätzungen von Personalberatern gebe es derzeit zwischen 1.000 und 1.250 speziell ausgebildete Berater, die Kunden mit mindestens einer Millionen Euro liquidem Vermögen betreuen.

Investmentbanking ist attraktiver

"Qualifizierte Berater sind derzeit sehr gesucht", wird ein Sprecher der Privatbank Metzler zitiert.

Branchenexperten wie Tim Zühlke von der Personalberatung Smith & Jessen berichteten, seit Jahren fänden "regelrechte Übernahmeschlachten" um qualifiziertes Personal statt.

Leidtragende des Kampfs um die besten Berater seien vor allem deutsche Großbanken. Gerade aus diesen Instituten seien viele Top-Berater zu kleinen Privatbanken und Vermögensverwaltern beziehungsweise zur Schweizer Großbank UBS abgewandert.

Erschwerend komme hinzu, dass die besten Hochschulabsolventen nach wie vor lieber Investmentbanker würden als Betreuer besonders vermögender Kunden.

In der Branche werde deshalb mit immer höheren Gehältern um neue Berater gerungen. Nach Angaben von Personalberatern verdienten Manager von Millionenvermögen heute zwischen 90.000 und 110.000 Euro im Jahr, hinzu kämen Bonuszahlungen von rund 30.000 Euro. Damit erhielten sie rund ein Drittel mehr Geld als noch vor wenigen Jahren.

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