Banken:Nothilfe für Europas größte Bank

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Die Schweizer UBS muss weitere gewaltige Abschreibungen vornehmen und wird nun womöglich vollends in die Verlustzone rutschen. Eilig werden nun zwei Großinvestoren an Bord geholt - und wieder sind die Scheichs dabei.

Die Schweizer Großbank UBS hat wegen der Subprime-Krise ihren Ausblick für das vierte Quartal revidiert und rechnet nun mit einem Verlust. Entgegen der Mitteilung vom 30. Oktober 2007, die von einer Rückkehr der Gesamtbank in die Gewinnzone ausgegangen war, rechnet die UBS nun mit einem Verlust im Schlussquartal, teilte die Bank am Montag in Zürich mit.

Auch im Gesamtjahr werde das den Aktionären zuzurechnende Ergebnis möglicherweise negativ ausfallen, hieß es weiter.

Kein Bargeld für die Aktionäre

Grund sei die anhaltenden Krise am US-Markt für zweitklassige Hypothekendarlehen (Subprime), die durch die schlechteren Markterwartungen für die Zukunft zusätzlich verschärft worden sei.

Eine entsprechende Neuberwertung ihrer US-Subprime-Positionen führe nun zu zusätzlichen Abschreibungen in Höhe von rund zehn Milliarden US-Dollar, hieß es. Zugleich kündigte die Bank die Erhöhung ihres Kernkapitals an.

Zwei Investoren aus Asien und dem Nahen Osten würden zusammen 13 Milliarden Franken als neues Kapital einbringen. Davon kämen elf Milliarden vom Staatsfonds Government of Singapore Investment Corporation Pte Ltd. (GIC) und weitere zwei Milliarden Franken von einem nicht genannten Investor aus dem Nahen Osten. Zunächst würden beide Investoren eine Zwangswandelanleihe zeichnen, die später in Aktien umgewandelt werde.

Die UBS will ferner für das Geschäftjahr 2007 die Bardividende durch eine Aktiendividende ersetzen. Statt Bargeld sollen die Aktionäre Bonusaktien im Wert von 4,4 Milliarden Franken erhalten.

Die Aktionäre sollen den Vorschlägen auf einer außerordentlichen Generalversammlung Mitte Februar zuzustimmen. Zudem will die Bank 36,4 Millionen Eigene Aktien im Wert von weiteren zwei Milliarden Franken, die zur Einziehung vorgesehen waren, nun wieder ausgeben.

Insgesamt werde sich das Kernkapital der Bank durch alle Maßnahmen zusammen um 19,4 Milliarden Franken erhöhen, hieß es.

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