Eine Arbeitsgruppe der Deutschen Börse entscheidet am Dienstag nach Handelsschluss über die Umbesetzungen im Leitindex Dax sowie im MDax, SDax und TecDax, die am 18. September wirksam werden.
Von Firmenseite sind dagegen kaum Nachrichten zu erwarten. Analysten gehen daher davon aus, dass sich die Anleger auch an den kommenden Tagen zurückhaltend zeigen werden.
,,Der September gilt ja traditionell als schlechter Börsenmonat, aber eigentlich gibt es ganz gute Vorzeichen für den Markt'', sagt Aktienstratege Ralf Grönemeyer von der Commerzbank der Nachrichtenagentur Reuters. So erwarteten Unternehmen jüngsten Umfragen zufolge weiter steigende Gewinne.
Schwache Umsätze
In der zurückliegenden Handelswoche verzeichneten die wichtigsten deutschen Aktienindizes bei schwachen Umsätzen Gewinne. Der Dax legte im Wochenvergleich 1,12 Prozent auf 5876,54 Punkte zu. Der MDax schloss 2,01 Prozent höher bei 8203,26 Zählern. Zulegen konnte auch der TecDax, um 0,72 Prozent auf 651,81 Punkte.
Zu den Gewinnern der laufenden Woche werden erfahrungsgemäß vor allem die Papiere der Indexaufsteiger zählen. Sie profitieren in der Regel durch eine steigende Nachfrage, weil Aktienfonds, die Indizes abbilden, entsprechend einkaufen müssen. Abgestoßen werden dagegen häufig die Titel der Absteiger.
Äußerst knapp wird nach Einschätzung von Indexexperten die Entscheidung für den frei werdenden Platz im Dax ausfallen - Schering fällt nach der Übernahme durch Bayer heraus.
Beinahe gleichauf
Die aussichtsreichsten Kandidaten Postbank und der Pharmahersteller Merck lagen nach vorläufigen Daten zuletzt beinahe gleichauf.
Bei den Nebenwerten im MDax dürfte es neben dem Dax-Aufsteiger weitere Veränderungen geben. Als Abstiegskandidaten gelten Vivacon und Fielmann. Als potentielle Nachfolger werden Fuchs Petrolub, Patrizia Immobilien oder Deutz gehandelt.
Auch bei den Technologiewerten im TecDax könnten Veränderungen anstehen. ,,Mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit dürfte Wirecard in den TecDax einziehen. Dafür sollte Medigene herausfallen'', sagte Index-Experte Daniel Hupfer von M.M. Warburg.
Kräftiges Stühlerücken im SDax
Zudem könnte die Schweizer Beteiligungsgesellschaft BB Medtec den Internetsoftware-Entwickler Combots im Technologieindex verdrängen. Ein kräftiges Stühlerücken erwarten die Experten auch im Kleinwerteindex SDax.
In der ersten Septemberwoche stehen nur wenige unternehmensrelevante Ereignisse auf der Agenda: Am Montag veranstaltet Volkswagen eine Analystenkonferenz, von der sich die Experten weitere Details zur geplanten Sanierung des Autokonzerns erhoffen.
Am Freitag beginnen dann die offiziellen Verhandlungen zwischen Betriebsrat und Geschäftsführung. Stärkere Aufmerksamkeit könnte im Hinblick auf die Internationale Funkausstellung (IFA) auch den Technologietiteln zukommen. Die weltweit führende Messe für Unterhaltungselektronik läuft noch bis Mittwoch. slb
Labor Day in den USA
Die US-Börsen starten mit einem handelsfreien Tag in die neue Woche. Die Aktienmärkte bleiben wegen des Feiertags Labor Day am Montag geschlossen. Danach könnten viele Investoren die Kursgewinne der letzten Zeit nutzen, um Gewinne zu realisieren, meinen Marktbeobachter.
Der Dow-Jones-Index für 30 Standardwerte kletterte in der zurückliegenden Woche 1,6 Pozent auf 11.464,15 Punkte. Er hat damit den höchsten Stand seit Mai erreicht. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 1,23 Prozent auf 1311,01 Punkte, der technologieorientierte Nasdaq 2,47 Prozent auf 2193,16 Punkte. Das Handelsvolumen lag jedoch um mehr als ein Drittel unter den durchschnittlichen Tagesumsätzen der letzten drei Monate.
Aus den jüngsten Wirtschaftsdaten lassen sich nach Ansicht von Händlern dagegen kaum Rückschlüsse auf den weiteren Verlauf ziehen. Auch die Haltung der Notenbank Fed lasse derzeit keine eindeutigen Rückschlüsse zu.
Juli-Zahlen für Verbraucherverschuldung erwartet
Am Mittwoch geben die großen Handelsketten ihre Umsätze für die am 26. August beendete Woche bekannt. Volkswirte erwarten gegenüber der Vorwoche einen Anstieg von 0,6 Prozent. Die Juli-Zahlen über die Verbraucherverschuldung stehen am Freitag auf der Agenda. Man erwartet einen Rückgang auf 7,5 (10,3) Milliarden Dollar.