Ausblick auf die Finanzmärkte:Der Dax könnte ein Jahreshoch erreichen

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Gut ein Prozent fehlt noch bis zum Höchststand von 6162 Punkten - Experten halten einen entsprechenden Indexanstieg für möglich.

Schafft er es oder nicht? Mit 6162 Punkten hatte der deutsche Leitindex Dax im Mai den höchsten Stand in diesem Jahr erreicht - vergangenen Freitag kam er mit 6086 Punkten wieder bis auf 1,25 Prozent an den Wert heran. "Die Marke wird sicher getestet", sagt Aktienstratege Steffen Neumann von der Landesbank Rheinland-Pfalz (LRP), "sie im ersten Anlauf zu knacken wird aber schwierig".

Experten halten einen weiteren Anstieg des Deutschen Aktienindex für möglich. (Foto: Foto: dpa)

"Die Wahrscheinlichkeit, dass sie in den nächsten Monaten noch übertroffen wird, ist allerdings hoch", sagt Aktienstratege Frank Schallenberger von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW). Widerspruch kommt von der Landesbank Berlin: "Wir rechnen eher mit Konsolidierungstendenzen" schreibt sie in einer Analyse.

Die Nebenwerte hatten an Wert verloren

In der vergangenen Woche hatte nur der Dax gewonnen, die Nebenwerte hatten an Wert verloren: Der Mittelwerteindex MDax fiel um 0,02 Prozent auf 8545 Punkte, der Technologieindex TecDax um 1,61 Prozent auf 653 Punkte.

Impulse für den Aktienhandel dürften sich in der kommenden Woche kaum aus dem Terminkalender ergeben. Zwar legt Südzucker am Donnerstag Zahlen für das zweite Quartal vor; am Mittwoch präsentieren die Lufthansa und am Freitag Fraport Verkehrszahlen für September. Im Dax dürften dennoch Volkswagen und MAN im Fokus stehen, die eine Neuordnung des Nutzfahrzeugsektors betreiben.

Am 19. Oktober startet die Quartalsberichtsaison

Erst am 19. Oktober und damit in der kommenden Woche startet die Quartalsberichtssaison in Deutschland. Allerdings hat SAP, das traditionell erste Dax-Unternehmen, das Zahlen veröffentlicht, den Termin in der Vergangenheit oft vorgezogen.

Insgesamt sind die Experten für die Ergebnissaison optimistisch. "Mittlerweile ist die Konjunktur im Inland in Schwung gekommen", sagt LBBW-Mann Schallenberger. "Bei der vergangenen Saison waren die Erwartungen noch sehr hoch. Daher hat sich das Gewinnwachstum kaum ausgewirkt", sagt Steffen Neumann von der LRP.

Zwei Börsengänge stehen an: Wohl am Mittwoch wird der Biokraftstoffhersteller Verbio erstmals notiert; die Aktie war vorbörslich bisher kaum gefragt. Für Donnerstag plant die außerbörsliche Handelsplattform Tradegate ihre Emission.

Für die amerikanischen Aktienmärkte erwarten Beobachter vorerst keine steigenden Kurse mehr, nachdem der Leitindex Dow Jones in der vergangenen Woche drei Mal hintereinander mit einem Rekordstand geschlossen hatte. "Wir hatten einen langen Ansturm auf Aktien und stehen nun wahrscheinlich vor Verkäufen, gleich wie die Nachrichten lauten werden", sagte Stratege Elliot Spar vom Analysehaus Ryan Beck & Co.

In der vergangenen Woche hatten alle drei maßgeblichen Indizes zugelegt: der Dow-Jones um 1,47 Prozent auf 11 850 Punkte, der breiter angelegte S&P 500 um 1,03 Prozent auf 1350 Punkte und der Technologieindex Nasdaq Composite um 1,84 Prozent auf 2300 Punkte.

Nur Überraschungen können Kurse noch steigern

Nur Überraschungen bei der in dieser Woche beginnenden Quartalsberichtssaison können nun nach Ansicht der meisten Beobachter die Aktienkurse noch steigern. Traditionell wird sie vom Aluminiumhersteller Alcoa als erstem großen US-Unternehmen eröffnet, das am Dienstag seine Zahlen vorlegt.

Analysten rechnen im Durchschnitt mit einem Gewinn je Aktie von 0,79 Dollar und einem Umsatz von 7,68 Milliarden Dollar. Außer dem Lebensmittelkonzern PepsiCo. legt in der Woche am Freitag noch ein Börsenschwergewicht Zahlen vor: der Mischkonzern General Electric.

Konjunkturnachrichten liefern vor allem die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag und die Zahlen zum Einzelhandelsumsatz im September, außerdem werden die US-Lagerbestände im August und die Daten der Universität Michigan zum Verbrauchervertrauen im Oktober am Freitag veröffentlicht. Für Montag wird mit geringeren Handelsvolumen gerechnet: Feiertagsbedingt sind die Börsen offen, die Kreditmärkte aber geschlossen.

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