Wenn Deutschlands Liebling das Volk zum Kaufen auffordert, dann machen sie das auch: Mit seiner Werbekampagne zum Börsengang der Telekom hatte Manfred Krug dem Land des Sparbuchs erstmals die Börse nahe gebracht.
"Wenn die Telekom an die Börse geht, dann geh' ich mit", sagt er im deutschen Fernsehen - und die T-Aktie wurde zum Event. Noch immer haben viele das Papier im Depot. Dummerweise ist es mittlerweile weniger Wert als vor zehn Jahren: Derzeit notiert die Aktie mehr als sieben Prozent unter dem Ausgabekurs von 28,50 Mark, umgerechnet 14,57 Euro.
Andere, die bei späteren Börsengängen der Telekom zulangten, haben teils noch viel größere Verluste gemacht - womöglich ím Vertrauen auf Krug.
Sein Einsatz tut Krug mittlerweile leid. In einem Interview mit der Zeitschrift Stern sagte er: "Ich entschuldige mich aus tiefstem Herzen bei allen Mitmenschen, die eine von mir empfohlene Aktie gekauft haben und enttäuscht worden sind."
Die Werbespots für die T-Aktie seien der größte beruflicher Fehler gewesen. Die Telekom-Aktien besitzt er immer noch: "Ich betrachte es als eine Art Selbstbestrafung. Es sind bis heute die einzigen Aktien, die ich selbst gekauft habe."
Ein solche gerüttelt Maß an Zerknirschung bei Krug ist neu. Als der Kurs unter die Marke von 30 Euro abgestürzt war, hatte ihm einmal ein verärgerter Aktionär geschrieben: "Bei Ihnen ging ich von einem todsicheren Tipp aus."
Seinerzeit antwortete Krug: "Es liegt im Wesen der Aktien, dass sie unentwegt schwanken. Deshalb muss man sie gut beobachten. "Wahrscheinlich konnten Sie den Hals nicht vollkriegen und haben darauf gewartet, dass die Aktie steigt und steigt. Jetzt muss ich mir Ihr Gejammer anhören."