Der Handels- und Reisekonzern Arcandor erwägt angesichts des bevorstehenden Verkaufs seiner Warenhaus-Immobilien eine Sonderausschüttung an seine Aktionäre.
"Eine Sonderdividende schließe ich nicht aus", sagte Konzernchef Thomas Middelhoff der Financial Times Deutschland laut Vorabbericht. Zudem werde es für das seit 1. Oktober laufende Geschäftsjahr definitiv eine reguläre Ausschüttung geben.
Noch vor zwei Wochen hatte Middelhof eine Sonderdividende abgelehnt. Mit dem erwarteten Verkaufserlös von 800 Millionen Euro solle ein Kredit aus der Übernahme von Thomas-Cook-Anteilen von der Lufthansa abgezahlt werden, hatte Middelhof in einem Reuters-Interview angekündigt. Damit sei der Gesamtkonzern schuldenfrei.
800 Millionen Euro Gesamterlös
"Wir gehen weiter davon aus, dass wir 800 Millionen Euro für die Immobilien erlösen", sagte Middelhoff der Zeitung. Der Verkauf der Immobilienanteile solle noch im November perfekt gemacht werden. Auch der Verkauf von Teilen des Versandhändlers Neckermann an einen Finanzinvestor werde noch in diesem Monat abgeschlossen, zitierte das Blatt den Arcandor-Chef.
Die Immobilien gehören einem Fonds von Goldman Sachs, an dem Arcandor noch 49 Prozent hält. Im März 2006 hatte der Konzern seine Waren- und Sporthäuser an den Fonds verkauft und dadurch bereits 3,7 Milliarden Euro eingenommen.