Angebot für Frankfurter Zwillingstürme:Deutsche Bank will eigenen Firmensitz kaufen

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Die gläsernen Zwillingstürme sind ein Wahrzeichen der Deutschen Bank und des Frankfurter Bankenviertels. Doch die Türme gehören einem Immobilienfonds, die Bank ist in den Gebäuden nur Mieter. Das soll bald anders werden.

Die Deutsche Bank will ihre eigene Zentrale kaufen und bietet 272 Millionen Euro für die gläsernen Zwillingstürme, die zu den Wahrzeichen des Frankfurter Bankenviertels zählen. Die 1.300 Anteilseigner eines Immobilien-Fonds, den die Bank 1984 zur Finanzierung der beiden Türme aufgelegt hatte, erhalten in diesen Tagen ein Kaufangebot, sagte Bank-Sprecher Tim-Oliver Ambrosius am Donnerstag. Er bestätigte damit einen Bericht der Financial Times Deutschland.

Ziel des Kaufs der Türme sei es, das Mietverhältnis mit dem Fonds zu beenden, um die beiden Gebäude in Eigenregie komplett renovieren zu können, betonte der Sprecher. Unter anderem müsse die Bank in den 155 Meter hohen Türmen umfangreiche Brandschutzvorgaben erfüllen und wolle lieber in eine Immobilie investieren, die ihr auch gehöre.

"Die Deutsche Bank plant, das Gebäude langfristig als ihre Zentrale zu nutzen", zitierte die Zeitung aus einem Schreiben der Deutschen Bank an die 1.300 Anleger. Damit bekannte sich das größte deutsche Kreditinstitut erneut zum Firmensitz Deutschland.

In der Vergangenheit war darüber spekuliert worden, dass mögliche Kandidaten für eine Großfusion wohl den Wegzug der Bank-Zentrale aus Frankfurt verlangen würden. Bank-Chef Josef Ackermann hatte jedoch vergangene Woche auf der Hauptversammlung betont, der Konzern wolle Deutschland nicht verlassen.

Bekenntnis zu Frankfurt

Auf Grund der komplizierten Struktur des Immobilienfonds, mit dem die im Volksmund "Soll und Haben" genannten Türme vor gut 20 Jahren finanziert wurden, wäre die Zentrale 2014 ohnehin an die Deutsche Bank gefallen - für den deutlich günstigeren Preis von 56 Millionen Euro.

"Trotzdem macht es für die Deutsche Bank wirtschaftlich Sinn, die Gebäude jetzt zu kaufen", betonte Ambrosius. Auch für die Anleger lohne sich der Verkauf: Ihre Rendite erhöht sich laut Deutscher Bank von 6,4 auf 8,9 Prozent pro Jahr. Die Fonds-Eigner müssen sich bis zum 6. Juli entscheiden.

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