Die US-Börsen haben am Montag ihre Talfahrt beschleunigt. Als Reaktion auf den massiven AIG-Verlust von fast 100 Milliarden Dollar brach der Dow Jones auf deutlich unter 7000 Punkte ein. Zur Schlussglocke stand ein Minus von 4,24 Prozent auf 6763,29 Zähler zu Buche. Das ist der tiefste Schlussstand seit März 1997.
An der japanischen Börse gab der Nikkei-Index indes nur leicht nach und schloss mit einem Minus von 50,43 Punkten oder 0,69 Prozent bei 7229,72 Punkten.
Wenige Stunden zuvor hatte AIG horrende Verluste für das vierte Quartal gemeldet. Für das abgelaufene Geschäftsquartal stehen Verluste in Höhe von 61,7 Milliarden Dollar in den Büchern. Es ist der bislang größte Verlust der Wirtschaftsgeschichte. Für das Gesamtjahr 2008 meldete der ehemalige Weltmarktführer ein Minus von 99,3 Milliarden Dollar.
Dritte Rettungsaktion
Angesichts der Verluste rettet Washington den taumelnden Versicherungsriesen nun schon zum dritten Mal vor der Pleite und stellt dem Unternehmen weitere Milliarden zur Verfügung. US-Finanzministerium und Notenbank erklärten am Montag, erneut bis zu 30 Milliarden Dollar zuzuschießen. Washington hat bislang bereits 150 Milliarden Dollar in den AIG-Konzern gepumpt.
Die AIG-Aktien sprangen wegen der neuen Staatshilfen gegen den Trend um mehr als 20 Prozent in die Höhe. Die Anleger waren erleichtert, dass damit die Gefahr neuer Herabstufungen durch die Ratingagenturen abgewendet wurde.
Unerwartet gute Konjunkturdaten zu den Verbraucherausgaben konnten die Stimmung an der Wall Street nicht aufhellen. "Die heutigen Nachrichten von AIG bestätigen die Tatsache, dass es da draußen noch immer große Probleme gibt", sagte ein Händler.