Weihnachten als Spam-Stopper:Frische Hardware fürs Netz

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Am 24. Dezember 2006 ist die Zahl vireninfizierter PCs signifikant gesunken. Grund dafür sind vermutlich zu Weihnachten verschenke Computer.

Philipp Berens

An Weihnachten 2006 ist die Zahl vireninfizierter Computer spürbar zurückgegangen.

(Foto: Foto: iStockPhoto)

In der Nacht vom 23. auf den 24. Dezember sank die Rate der weltweit von Internetkriminellen missbrauchten Rechner, mit denen E-Mail-Werbung und schädliche Programme verschickt werden, um 20 Prozent von 500.000 auf 400.000. Die Zahl stieg in der folgenden Weihnachtswoche nicht wieder an, meldet der Branchendienst heise security.

Die Rechner, auf denen fast immer das populäre Betriebssystem Windows installiert ist, werden von "Trojanern" gekapert - Schnüffel-Programmen, die sich arglose Nutzer über E-Mail-Anhänge oder auf Webseiten im Internet einfangen.

Die im verborgenen installierte Software klinkt die Computer in riesige Netzwerke, so genannte Botnetze, ein und ermöglicht den Versendern von schädlicher Software leichten Zugang. Diese können die Rechner bequem für ihre Zwecke nutzen, nicht nur, um unerwünschte Werbe-Mail zu versenden, sondern auch gezielte Angriffe auf Webseiten und Server sind auf diese Weise möglich.

Neue Computer sind besser geschützt

Der Rückgang kurz vor Weihnachten sei nach Angaben von Experten des Internet Storm Centers, die das Internet auf verdächtige Aktivitäten überwachen, darauf zurückzuführen, dass zahlreiche Nutzer alte, infizierte Rechner in der Erwartung neu geschenkter Geräte abschalteten.

Vermutlich genügten die ab Werk installierten Schutzmechanismen zunächst, um dem Einfall schädlicher Programme zu verhindern. Das frisch installierte Betriebssystem ist meist auf dem neuesten Stand und macht den PC sicher, bis Hacker neue Schwachstellen entdecken oder unbedarfte Nutzer E-Mail-Anhänge mit schädlicher Software öffnen.

In den letzten Monaten des vergangenen Jahres hatte die Zahl der gekaperten Rechner stark zugenommen. Der Rückgang kurz vor Weihnachten senkte das Infektionsniveau lediglich wieder auf den Stand von Ende November.

© Süddeutsche Zeitung vom 3. Januar 2007 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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