US-Streitkräfte:Cyber-Krieger rüsten sich

Die amerikanische Luftwaffe gründet eine Spezialeinheit für Internet-Angriffe und deren Abwehr. Auch China trainiert bereits seine Hacker-Kommandos.

Die US-Luftwaffe hat am Dienstag ein Sonderkommando eingerichtet, das die Streitkräfte auf einen möglichen Krieg im Internet vorbereiten soll. Das Cyber-Kommando "wird Truppen ausbilden und ausrüsten, um globale Einsätze im Internet in enger Zusammenarbeit mit den Luftwaffeneinsätzen zu unternehmen", kündigte Luftwaffensprecher Charles Ickes in Washington an. Das Kommando werde in Barksdale im US-Bundesstaat Louisiana stationiert sein.

Die Ankündigung folgt auf eine Serie von internationalen Hacker-Angriffen, die vor allem der chinesischen Führung zugeschrieben werden. So sollen chinesische Computerexperten bis in das System des Bundeskanzleramts in Berlin vorgedrungen sein. Auch aus den USA und Frankreich kamen Berichte von Hacker-Attacken.

Eine von Russland gesteuerte Internet-Attacke gegen Estland legte im Mai innerhalb kurzer Zeit sämtliche Regierungs- und Behördencomputer lahm. Die US-Armee hatte in den 90er Jahren eingeräumt, sie habe die NATO-Luftangriffe gegen Serbien ebenfalls mit Maßnahmen zur elektronischen Destabilisierung unterstützt. Dadurch habe man das Potenzal von Cyber-Attacken zum ersten Mal abschätzen können.

Auch China bildet Hacker-Soldaten aus

"Heutzutage dürfen wir uns nicht länger auf Land, See, Luftraum und Weltall beschränken. Auch das Internet ist ein Kriegsschauplatz, der unsere dauerhafte Wachsamkeit erfordert", sagte General John Abizaid, der ehemalige US-Oberbefehlshaber im Mittleren Osten, am Montag auf einer Konferenz.

Einem amerikanischen Militärbericht zufolge trainiert die chinesische Armee bereits seit 2005 Sondereinheiten für den Cyberkrieg, "hauptsächlich, um Erstschläge gegen feindliche Netzwerke durchzuführen".

© sueddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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