Teil I:Kurze Geschichte des Lauschens

Die englischsprachigen Länder schließen sich zum geheimen Lauschen gegen die "Gefahr aus dem Osten" zusammen. Die Sowjetunion ist verschwunden und die Geheimnisse kommen an den Tag. Gewiss ist: Gelauscht wird immer noch.

Stefan Schmitt

1939-1945 Im Zweiten Weltkrieg arbeiten die Geheimdienste Großbritanniens und der USA eng zusammen.

National Security Agency: der mächtige US-Geheimdienst hinter Echelon. (Foto: Foto: NSA)

1947 Das Vereinigte Königreich von Großbritannien und Nordirland (UK) und die USA schließen das UKUSA-Abkommen ab. Es vereint amerikanische und britische Spionagestationen und -systeme. In den Folgejahren und im beginnenden Kalten Krieg entwickelt sich daraus eine enge Spionagekooperation, der sich bald Australien, Kanada und Neuseeland anschließen.

1964 Das IST-Konsortium wird gegründet. Es will internationale zivile Telekommunikationssatelliten (Comsats) ins Weltall schießen und betreiben.

1970 Erster Lauschangriff gegen einen Comsat vom englischen Morwenstow aus.

1971 Die zweite Comsat-Abhörstation geht in Yakima, USA, in Betrieb.

Die meisten Beobachter sehen diese beiden Horchposten als den (technischen) Beginn des Echelon-Systems.

1981 In Menwith Hill, Yorkshire, geht "Echelon II" in Betrieb. Eine Spionage-Datenbank mit Wörtern und Begriffen, nach denen der Kommunikationsverkehr abgehört wird.

1986 Die Mitgliedsstaaten des UKUSA-Spionagebündnisses planen eine globale Ausweitung von Echelon.

1988 Das britische Magazin New Statesman bringt zum ersten Mal die Existenz von Echelon an die Öffentlichkeit.

1989-91 Neue Satelliten-Abhörstationen in Australien und Neuseeland nehmen die Arbeit auf.

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