TechnoMage:Ein märchenhaftes Ambiente

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Den programmtechnischen Widrigkeiten zum Trotz haben wir uns stundenlang in diesem märchenhaften Ambiente voller Fantasie und Abenteuer, Sagen und Legenden, Feen und Monster vergnügt.

Susanne Herda

So gehört es sich für ein richtiges Märchen: Melvin, ein durchtrainierter Robin-Hood mit langem, nach hinten gegeltem Haar. Talis, ein zierliches Mädchen mit brünetten, kurzen Zöpfchen und giftgrünen Augen. Sie ist perfekt. Er ist perfekt. Und vor allem sind beide perfekt für einander. Doch beide leben in einer für den anderen nicht zugänglichen Welt voller Fantasie und Abenteuer, Sagen und Legenden, Feen und Monster.

Bewertung: 5 = super / 4 = schön / 3 = nett / 2 = geht so / 1 = bescheiden / 0 = daneben (Foto: Screenshot:: TechnoMage)

Talis kommt aus einer Welt der Technik, Melvin aus einer Welt der Magie. Bis dahin wirkt alles wie aus einem Märchenbuch - und doch verhält es sich digital ein wenig anders. Zwar finden die beiden nicht wirklich Hübschen (sie haben beide einen viel zu großen Kopf und grauenhafte Ohren) dank unserer geschickten Hilfe und Steuerung irgendwie zueinander und können auch die Gefahr, welche ihnen gemeinsam droht, abwenden, aber der Weg dahin ist ein langer und vor allem ein mühsamer. Im schlechtesten Fall können Stunden vergehen, bis endlich alle Treiber und Einstellungen so eingerichtet sind, dass das Spiel seine digitalen Tore in die verheißungsvoll angekündigten acht Welten öffnet. Dort angekommen erwarten uns dann grafisch beeindruckende Wesen und Werkzeuge.

Gothos, so der Name der Welt der Fantasie und Abenteuer, erinnert an den Traum von Bastian, dem Jungen aus "Die unendliche Geschichte". Und die magischen Fähigkeiten der Dreamer (das Volk, dem Melvin angehört) an die Zauberkünste Harry Potters und die ganze Umsetzung an Konsolenabenteuer wie "Zelda". Aber die Entwickler haben uns einige Steine in den Weg gelegt: Nicht nur die Steuerung ist arg gewöhnungsbedürftig, vor allem die Rätsel geben einiges zu denken. Wir wollen nicht ausschließen, dass wir uns ungeschickt angestellt haben, aber irgendwie machen die angewandten Schwierigkeitsgrade einen eher beliebigen Eindruck.

Den programmtechnischen Widrigkeiten zum Trotz haben wir uns letztlich aber doch stundenlang in diesem märchenhaften Ambiente vergnügt. Vielleicht deshalb, weil es immer wieder schön ist, wenn das Gute siegt. Vielleicht auch einfach nur, weil sanfte Action und putzige Abenteuer immer seltener werden. Der Test erfolgte mit der PC-Version.

TechnoMage, CD-Rom für PC oder Playstation 1, Infogrames, 90 Mark.

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