Steve Jobs' Billig-Offensive:Für nen Apple und ein Ei

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Er ist so groß wie eine Keksdose und - gemessen an der bisherigen Hochpreis-Strategie von Apple - fast so billig. Schon für unter unter 500 Euro ist der Mac Mini zu haben. Und auch iPods gibt's jetzt in einer Billivariante.

Apple will einen Billig-Rechner unter 500 Euro anbieten. Apple-Chef Steve Jobs präsentierte auf der MacWorld Expo in San Francisco den Kompaktcomputer "Mac mini", der in Deutschland von 489 Euro an zu haben ist. Damit verabschiedet sich Apple von seiner langjährigen Strategie, fast ausschließlich mit teueren Rechnern eine lukrative Nische am oberen Ende des Computermarktes zu besetzen.

(Foto: Foto: Apple)

"Leute, die über einen Wechsel (vom Windows-PC zum Macintosh) nachdenken, haben künftig keine Ausrede mehr, nicht umzusteigen", sagte Jobs und spielte damit auf die bisherige Hochpreis-Strategie seines Unternehmens an.

"Das ist der billigste Computer, den Apple je angeboten hat. Es ist der erschwinglichste Mac aller Zeiten." Der neue Rechner, der bei einer Kantenlänge von 16 Zentimeter nur 5 Zentimeter hoch ist und 1,3 Kilogramm wiegt, wird ohne Monitor, Tastatur und Maus ausgeliefert.

Apple-Chef Jobs stellte in seiner Keynote in San Francisco gleichzeitig ein neues Einsteigermodell der "iPod"-Familie vor. Der "iPod Shuffle" wird in zwei Varianten für 99 Euro und 149 Euro angeboten. "Apple wendet sich zum ersten Mal dem Massenmarkt zu, sowohl bei den Personal Computern als auch bei der digitalen Musik", kommentierte Analyst Gene Munster von Piper Jaffray Cos. in Minneapolis die Ankündigungen von Apple.

Im vergangenen Quartal hat Apple nach Angaben von Jobs 4,5 Millionen "iPods" verkauft, die bislang von 249 Euro an zu haben waren. Im Vorfeld der MacWorld Expo war an der Börse spekuliert worden, dass Apple bis zu fünf Millionen "iPods" zu Weihnachten absetzen kann.

Nach der Rede von Jobs gab der Kurs der Apple-Aktie um rund fünf Prozent auf 65 Dollar nach, nachdem das Papier die Wochen zuvor stark zugelegt hatte.

Im neuen "iPod Shuffle" steckt im Gegensatz zu dem bisherigen iPod-Modellen keine Festplatte, sondern ein deutlich kleinerer Flash-Speicher. Außerdem verfügt das neue Gerät in der Größe eines Kaugummi-Streifens über kein Display.

Im gesamten Markt der digitalen Musikplayer hält Apple nach den Worten von Jobs 65 Prozent. Die Flash-Player aller Apple-Konkurrenten zusammen erzielten im Januar 2005 einen Anteil von 25 Prozent. "Nun wollen wir uns das Segment des Mainstream-Flash-Marktes vornehmen", sagte Jobs.

Der 512 Megabyte große "iPod Shuffle" verfügt über eine Speicherkapazität für rund 120 Songs, das größere Modell mit einem Gigabyte Speicherplatz fasst rund 240 Songs.

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