Sex statt Informationen:Schneller als die Feuerwehr

Eine Münchner Internet-Firma darf Sex-Bilder nicht unter der Web-Adresse der Freiwilligen Feuerwehr von Fehrbellin in Brandenburg anbieten. Das hat das Landgericht München entschieden und der Firma ein Bußgeld von 250.000 Euro angedroht.

"Statt Notfall-Informationen pornografische Seiten, das ist verheerend für eine Freiwillige Feuerwehr", erklärte der Vorsitzende Richter Helmut Lieber. Das Unternehmen hatte behauptet, die Internet-Adresse der Fehrbelliner Feuerwehr wäre erloschen.

"Wenn ich eine Domain habe und nicht bezahle, dann löst sich der Vertrag auf", sagte Firmenanwalt Bernhard Syndikus. Die Firma biete frei gewordene Domains den früheren Inhabern wieder an, vermiete die vorübergehend herrenlosen Seiten aber für Werbezwecke.

Dagegen stellten die Münchner Richter klar: "Der Name einer Gemeinde bleibt doch - und der gehört immer der Gemeinde."

Mit diesem Urteil bekräftigte die Zivilkammer eine einstweilige Verfügung vom November. Die Feuerwehr erhielt ihre Adresse inzwischen auf Umwegen von einem bulgarischen Unternehmen zurück.

© AP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: