Schutz vor Kriminellen:"Am besten getrennte Betriebssysteme"

Die Methoden von Internet-Kriminellen werden immer raffinierter. Das Bundeskriminalamt rät deshalb dazu, bloßes Surfen strikt von sensiblen Vorgängen zu trennen.

Das Bundeskriminalamt (BKA) rät Computernutzern zur peniblen Trennung zwischen Internet-Surfen und sensiblen Vorgängen wie etwa dem Führen von Online-Konten.

Sensible Vorgänge wie Online-Banking sollten nach Empfehlung des BKA vom reinen Surfen getrennt werden. (Foto: Foto: ddp)

"Am besten benutzen Sie zwei voneinander getrennte Betriebssysteme - eines fürs Online-Banking und ein anderes fürs Surfen", sagte BKA-Präsident Jörg Ziercke der Nachrichtenagentur dpa. Beim Geldabheben solle man den Türöffner mit einer anderen Karte bedienen als den Geldautomaten.

Der BKA-Chef begründete das mit den immer raffinierteren Methoden Krimineller, Heimcomputer mit Schadprogrammen zu infizieren. Diese "Trojaner" lieferten den Tätern Zugangsdaten jeder Art: "Alle Arten von Zugangsdaten können illegal abgegriffen und - wie ein Personalausweis - missbräuchlich verwendet werden. Es kann schon reichen, wenn ein Täter eine Email mit einer Reisebuchung mitliest. Er hätte dann Anhaltspunkte dafür, wann er ungestört einbrechen kann."

Dass deutsche Banken inzwischen fast flächendeckend ihre Online-Konten mit iTANs sicherten, habe das Geschäft der Kriminellen zwar erschwert, aber nicht unterbunden. Zur Bekämpfung dieser Delikte ist die Polizei nach Zierckes Darstellung auf die Vorratsdatenspeicherung angewiesen.

"Die IP-Adresse ist oftmals die einzige Spur zu den Tätern. Wenn die Klage vor dem Bundesverfassungsgericht Erfolg hat und wir diese Daten nicht mehr bekommen könnten, wäre das für unsere Arbeit auf diesem Kriminalitätsfeld das Ende."

© dpa/gal - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: