Das gab die "Fair Trade Commission" von Südkorea heute bekannt. Als Grund für den Aufschub nannte die Behörde, dass die Beratungen noch andauern würden.
Das ganze Verfahren geht auf September 2001 zurück. Damals reichte ein koreanischer Internetdienstleister Klage gegen Microsoft ein, weil der US-Gigant durch die Einbindung des Windows Messengers in das Windows-Betriebssystem den konkurrierenden Messenger des koreanischen Unternehmens benachteiligen würde.
Microsoft legte diesen Disput im November 2005 zwar dadurch bei, dass es 30 Millionen Dollar an das koreanische Unternehmen zahlte, doch auf das Kartellverfahren hatte das zunächst keinen Einfluss - es läuft weiter.
Sollte die Aufsichtsbehörde Südkoreas tatsächlich Microsoft dazu verurteilen, bestimmte Bestandteile von Windows wie beispielsweise den Messenger oder den Media Player aus dem Betriebssystem zu entfernen, so drohen die Redmonder mit dem Rückzug ihres Betriebssystems aus Korea beziehungsweise mit der verzögerten Einführung von Windows Vista und anderer neuer Produkte.
Diese Drohung hat vor kurzem Rivale Linspire zum Anlass genommen, der südkoreanischen Regierung ein Pauschalangebot für die landesweite Einführung seines Betriebssystems zu machen.