Rumble Racing:Hommage an den Bleifuß

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"Tritt aufs Gas und vergiss die Bremsen." Na, das ist doch mal ein Ratschlag.

Christopher Zallmann

Nichtsdestotrotz gibt es in diesem Spiel eine Bremse (Kreis-Taste), aber tatsächlich wird sie in den seltensten Fällen gebraucht. Electronic Arts legt hier einen ganz klassischen Arcade-Racer für all jene vor, die mit präzisem Fahren, wie etwa in der aktuellen "Formel Eins 2001"-Ausgabe, rein gar nichts am Hut haben.

Bewertung: 5 = super / 4 = schön / 3 = nett / 2 = geht so / 1 = bescheiden / 0 = daneben (Foto: N/A)

Also Vollgas. Regeln gibt es keine, eine Straßenverkehrsordnung schon gar nicht. Gangschaltung? Boxenstopps? Alles Unsinn! "Rumble Racing" ist eine Art Fortsetzung von "Nascar Rumble", das für die Playstation 1 erschienen war. Hier nun wird nicht auf vorgegebenen Rundkursen, sondern wild durch die Pampa gebrettert.

Drei Strecken stehen zunächst zur Verfügung, 15 werden es insgesamt, die freigeschaltet werden, wenn Rennen im Meisterschaftsmodus siegreich absolviert werden. Aus anfänglich elf Fahrzeugen werden durch die entsprechenden Erfolge später bis zu 36. Hinzu kommen Upgrade-Fahrzeuglevels von Rookie bis Elite. Eine stattliche Grundlage also für lang anhaltenden Spielspaß, zumal sich schon nach kurzer Zeit erste Erfolge einstellen.

Konventionell ist die Ausgestaltung im Menü. Einzelne Rennen sind natürlich anwählbar, Spaß bringt aber vor allem die Meisterschaft. Drei Strecken sind pro Serie zu bewältigen, die Rennen bestehen aus drei Runden, reihenweise Pokale sind zu holen. Nett: Es wurde ein so genannter Co-op-Modus eingebaut, bei dem zwei Spieler gemeinsam gegen den Rest des Feldes antreten, das in diesem Fall ebenfalls in Teams aufgeteilt wird.

Nicht gegeneinander, sondern gemeinsam fahren - das fördert ausnahmsweise mal die Freundschaft der sich sonst ständig bekämpfenden Racer am Bildschirm. Abgerundet wird die Auswahl durch einen "Showdown", in dem kurze Rennen gegen einen menschlichen oder einen Computergegner gefahren werden, sowie durch die "Stunt-Herausforderung", in der es gegen die Uhr geht. Hier gilt es, so viele Stuntpunkte wie möglich zu sammeln. Und dazu besteht reichlich Gelegenheit.

"Rumble Racing" findet zu einem Großteil in der Luft statt: Wilde Rotationen sorgen auf allen Parcours für einen kurzzeitigen Turboschub, der im direkten Wettbewerb gegen die ziemlich starke Konkurrenz entscheidend sein kann. Ebenso wichtig sind die zahlreichen Power-Ups, die sich während der Fahrt einsammeln lassen. Ein Oil Slick sorgt zum Beispiel in bester James-Bond-Manier dafür, dass die nachfolgenden Boliden ins Rutschen kommen. Mit einem Twister lassen sich ganze Wirbelstürme aktivieren, das bestens bekannte Nitro sorgt für (übrigens schwer kontrollierbare) Geschwindigkeitsexplosionen.

"Rumble Racing" vereinigt alle Attribute eines klassischen Racers und nutzt sie aufs Beste. Eine echte Herausforderung stellen dabei die zahlreichen Abkürzungen dar, die ebenfalls rennentscheidend sein können. Bis zu den ersten wirklich großen Erfolgen ist es also ein steiniger Weg. Genaue Streckenkenntnis ist notwendig.

Durch das hohe Tempo auf den Pisten bleibt wenig Gelegenheit, sich auf die Umgebung zu konzentrieren. Besser so. Denn während die Strecken durchaus kreativ und abwechslungsreich gestaltet sind, mutet das Drumherum doch recht eintönig an. Die magere Grafik läuft dafür jedoch absolut ruckelfrei ohne jede Störung. Nicht unbedingt betörend ist auch die Soundgestaltung, mal abgesehen vom durchaus ansprechenden englischen Kommentar. Macht aber nichts. "Rumble Racing" hat seine Stärken im hohen Actionfaktor und in der Benutzerfreundlichkeit: Die Steuerung ist einfach erlernbar und funktioniert blendend bei diesem äußerst kurzweiligen Rennspiel, an dem sowohl Anfänger als auch erfahrene Rennfahrer ihren Spaß haben werden.

Rumble Racing, Playstation 2, Electronic Arts, zirka 120 Mark.

Quelle: Teleschau - der Mediendienst

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