Rüstungsgeschäfte:Wann es sich lohnt, Hardware zu ersetzen

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Andreas Grote

(SZ vom 17.12.2002) - Mit einer neuen Softwareversion mag sich bei manchem Anwender der Wunsch nach einem leistungsfähigeren Computer regen. Wenn jedoch die anderen PC-Komponenten wie etwa Festplatte, CD-Brenner, DVD-Laufwerk, Grafik- und Soundkarte den Ansprüche noch genügen, muss nicht immer gleich ein neuer PC her. In den meisten Fällen reicht es schon aus, den Arbeitsspeicher mit den inzwischen preiswert gewordenen Ram-Bausteinen aufzurüsten. So kostet ein so genanntes DDR-Ram-Modul mit 256 Megabyte Kapazität derzeit etwa 80 Euro.

Bevor sie auf dem Müllhaufen der Geschichte landen oder wie hier in China von Hand recycled werden, kann man alte Rechner auch aufrüsten. (Foto: Foto: AP)

Besonders rechenintensive Anwendungen wie zum Beispiel das Kopieren eines Video-Films erfordern eine hohe Rechenleistung. Ein schnellerer Hauptprozessor kann die Verarbeitung der Bild- und Tonsequenzen um Stunden verkürzen. "Beim Austausch des Prozessors müssen Sie aber beachten, dass die Befestigungssockel für die Prozessoren nicht einheitlich sind", sagt Sepp Reitberger, der das Testlabor des Computermagazins Chip leitet. Eine preiswerte Aufrüstung wäre nach Reitberger der Intel Celeron 1400 für 110 Euro. Der Prozessor passe zwar nicht auf ältere Boards mit dem 370er-Sockel, obwohl es für den Sockel 370 ausgelegt sei, aber für zusätzliche 35 Euro sei ein passender Adapter erhältlich. Eine Alternative stellen Kombiangebote aus Motherboard und Prozessor dar, die im Doppel billiger zu haben sind als die Einzelkomponenten.

Weil viele Sockel-370-Boards jedoch den Arbeitsspeicher mit der gleichen Taktfrequenz ansprechen wie den Prozessor, muss außer Prozessor und Hauptplatine oft auch der alte Arbeitsspeicher durch einen schnelleren ausgetauscht werden. In diesem Fall kommt auch das so genannte Gehäuse-Bündel in Betracht: ein PC-Skelett aus Gehäuse und Netzteil mit Motherboard, Prozessor und Arbeitsspeicher. Alle anderen Komponenten können dann eins zu eins vom alten in den neuen PC übertragen werden. Allerdings ist dieser Komfort nicht billig. Stehen noch weitere Investitionen aus, etwa in eine größere Festplatte, einen schnelleren CD-Brenner oder eine leistungsfähigere Grafik- oder Soundkarte, dann lohnt sich der Aufwand mit dem Aufrüsten nicht mehr. Dann muss ein neuer Rechner her.

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