Private Podcasts:Heute schon GEZahlt?

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Gebührenfalle: GEMA bittet auch private Podcast-Verbreiter zur Kasse.

Kai Schwarz

Das Produzieren von Radio- und Videoinhalten, die über das Internet verbreitet werden, wird immer beliebter. Das so genannte Podcasting wird besonders von nicht kommerziellen Anbietern genutzt. Ein Problem bei diesem Hobby kann sich aber dann ergeben, wenn das Urheberrecht nicht beachtet wird und geschützte Multimediadaten (auch nur kurze Sequenzen) verbreitet werden. An dieser Stelle wird die Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte (GEMA) aufmerksam und bittet zur Kasse.

Um den Urheber zu schützen, hat die GEMA ein vorläufiges Modell zur Lizensierung von Podcast-Inhalten veröffentlicht. Die Vergütungssätze werden je nach Nutzung und Intensität berechnet. So gelten diese Kosten, die zwischen 5 und 30 Euro liegen, nur für die Podcasts, die keinen Gewinn erzielen. Sie dürfen dann aber nur einmal am Tag einen maximal 30-minütigen Beitrag veröffentlichen. Individuelle Tarife wurden von der GEMA für gewerbliche Podcasts eingerichtet.

Nicht kommerzielle GEMA-Lizensierungen brauchen Anwender: > die mit ihren Podcasts keine Einnahmen erzielen oder mit ihrem Podcast nicht mehr als 300 Euro (netto) pro Monat einnehmen> deren Podcasts in keinem Zusammenhang stehen mit einem Unternehmen oder einer anderen wirtschaftlichen Tätigkeit> die auf Dauer mit Gewinnerzielungsabsicht betrieben werden> die ihren Podcast auf einer, zwei oder drei URLs anbieten> deren Podcast nicht häufiger als täglich erscheint> deren einzelne Episoden des Podcasts nicht länger als 30 Minuten sind> die in jedes Musikwerk in ihrem Podcast in der Weise hineinmoderieren (sog. "talk over")> die jeden Song in der Weise ein- und ausblenden, dass er nicht isoliert werden kann,

> die die Episoden ihres Podcasts nicht mit ID-Tags (Schnittmarken) versehen, > die in ihrem Podcast Musikwerke zu maximal 50% ausspielen, > die in den Episoden ihres Podcasts nicht mehr Musik verwenden als zu 75% der Gesamtlänge der einzelnen Episode> deren Episoden sich nicht nur auf einen einzelnen Künstler beziehen, und die in der Bezeichnung des Podcasts und in den Bezeichnungen der einzelnen Episoden weder die Namen von Musikwerken noch von Interpreten nennen.

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