Pikantes Strandvideo:Ronaldos Ex verliert gegen YouTube

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Sie wurde beim Liebesspiel am Strand gefilmt, das Video tauchte bei YouTube auf: Die brasilianische MTV-Moderatorin Daniella Cicarelli verklagte nicht den Spanner, sondern die Video-Plattform - und ist damit gescheitert.

Es ist ein pikantes Video, das ein Gericht in Sao Paulo beschäftigte: Ein Paparazzo hatte das Supermodel Daniella Cicarelli und ihren Freund Toni Malzoni im vergangenen August beim Liebesspiel an einem spanischen Strand gefilmt. Der Profi-Spanner verkaufte das Material an einen Fernsehsender, kurz nach der Ausstrahlung landete es auf der Videoplattform YouTube.

Hier hat Daniella Cicarelli noch gut lachen - vor Gericht verlor sie. (Foto: Foto: Reuters)

Cicarelli, die Ex-Frau von Fußballstar Ronaldo, sah ihre Privatsphäre beeinträchtigt und klagte gegen das Videoportal. YouTube, mit Schadenersatzforderungen von 87.000 Euro pro Tag konfrontiert, entfernte das Video.

Doch die Nutzer machten den Betreibern der Seite einen Strich durch die Rechnung: Immer wieder stellten sie das Video ein. Das Spiel ging soweit, dass ein brasilianischer Richter einschritt: Er ordnetet an, die Plattform zu schließen.

Weil dies bei einer internationalen Seite nicht so ohne weiteres möglich ist, korrigierten die Rechtshüter ihren Beschluss: Sie ließen den Zugriff auf YouTube aus Brasilien sperren.

80.000 Protest-Mails an MTV

Weil nun kein Brasilianer mehr die YouTube-Videos sehen konnte, ob mit oder ohne Frau Cicarelli, regte sich Protest: So gingen bei Cicarellis Arbeitgeber MTV etwa 80.000 Protest-Mails ein, Zehntausende unterzeichneten eine Petition, in der die Entlassung der Moderatorin gefordert wurde. Das Gericht zog den Erlass nach zwei Tagen wegen fehlender rechtlicher Grundlage zurück.

Die ursprüngliche Klage Cicarellis wurde nun vor einem Gericht in Sao Paulo verhandelt. Das Urteil stärkt das Recht der Videoplattform: Der Richter ließ das Supermodel abblitzen.

So argumentierte er, dass das Paar an einem öffentlichen Strand kein Recht auf Privatsphäre erwarten könne. Wer dort Sex-Spielchen treibe, müsse damit rechnen, das dies Dritte bemerken. Dabei spiele es keine Rolle, ob die Aufnahmen heimlich oder nicht gemacht würden.

Cicarelli muss YouTube nun umgerechnet etwa 3800 Euro Schadenersatz zahlen. Das Video ist dort zwar nicht mehr zu finden, kursiert aber an anderen Stellen im Internet, so zum Beispiel auf der Videoplattform des Mutterunternehmens Google. Der Inhalt ist vergleichsweise harmlos: Der Liebesakt selbst ist nicht zu sehen, alle bedenklichen Körperteile sind mehr oder minder gut verhüllt.

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