Online im Urlaub:Hochsaison für Datendiebe

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Wer im Urlaub in Internet-Cafes und WLAN-Netzen surft, setzt sich einem hohen Risiko aus: Fremde Rechner sind ein beliebter Ort für Online-Angriffe auf Bank- und E-Mail-Konten

Auf Online-Betrug und Datendiebstahl müssen sich PC-Nutzer auch auf Reisen gefasst machen. Wer zum Beispiel Urlaubsgrüße per E-Mail verschicken oder die Urlaubskasse online überprüfen beziehungsweise aufstocken will, ist potenziell gefährdet.

(Foto: Foto: iStockPhoto)

Vor allem fremde WLANs und Internetcafes im Ausland stufen Experten als äußerst gefährlich ein. Viele Betreiber solcher Zugangsmöglichkeiten verzichten in der Regel auf jede Sicherheitsvorkehrung, davor warnen renommierte Sicherheitsunternehmen wie G-Data und Symantec gleichermaßen.

Die Rechner in Internetcafes in Urlaubsländern seien oft mit jeder Menge Spionage- oder Virensoftware infiziert, die die Dateneingaben des vorübergehenden Nutzers missbrauchen können. Gerne genutzte Einfallstore für Datendiebe seien auch Internetzugänge, die in Hotels kostenlos angeboten werden.

Die Experten raten Touristen deshalb zu äußerster Vorsicht. Ist eine Internet- oder E-Mail-Sitzung auch im Urlaub nicht zu vermeiden, sollten einige Grundregeln beachtet werden:

1. Kein Shopping

Kreditkartennummern und Bankzugangsdaten sowie Passwörter sollten möglichst nicht über öffentliche PCs ins World Wide Web eingespeist werden. Vor allem von Onlineeinkäufen ist dringend abzuraten - der gesamte Datenverkehr kann von Kriminellen mitgeschnitten werden.

Diese verkaufen die erbeuteten Daten dann meist für wenig Geld an professionelle Hacker weiter. Nach Erkenntnissen von Sicherheitsbehörden hat sich im Internet längst eine Schattenwirtschaft gebildet, in der mit Passwörtern, Bankdaten und Kreditkartennummern gehandelt wird.

2. Keine Spuren hinterlassen

Ist der Besuch eines Internetcafes im Urlaub dennoch mal unverzichtbar, sollte man nach Ende der Sitzung auf jeden Fall alle temporären Dateien im Browser des fremden Rechners löschen. Denn hieraus bedienen sich die Kriminellen meistens für den Datenklau.

3. Risiko minimieren

Wer auf virtuelle Urlaubsgrüße per E-Mail nicht verzichten will, sollte sich für diesen Fall eine kurzfristige "Wegwerfadresse" bei einem weltweiten Provider sichern. Denn falls es tatsächlich zum Diebstahl des Accounts oder anderer vertraulicher Daten kommen sollte, bleibt der Schaden überschaubar.

4. Sicherheit maximieren

Wer im Urlaub sein Notebook im Gepäck hat und über ein drahtloses, möglicherweise nicht gesichertes WLAN-Netzwerk ins Internet gehen möchte, sollte nicht vergessen, seine interne Firewall sowie alle anderen Sicherheitsprogramme zu aktivieren. Wer ganz sicher gehen will, kann seine Festplatte mit entsprechender Software auch verschlüsseln oder vor Urlaubsantritt ein Backup davon anlegen. Auf jeden Fall sollte man sein Notebook immer bei sich haben oder im Auge behalten, denn mobile Endgeräte sind beliebte Diebstahlsobjekte in Urlaubsländern.

Übrigens droht Internetsurfern schon vor dem Urlaubsantritt Ungemach, nämlich wenn sie ihre Reise online buchen. So hat Symantec herausgefunden, dass inzwischen mehr und mehr Online-Reiseveranstalter Ziel von Hackern geworden sind.

Auf deren Servern befinden sich besonders viele sensible Identitätsdaten von Privatpersonen. Auch hier gilt das Vorsorgemotto, bei allen Online-Aktivitäten den PC mit den entsprechenden Programmen unter Schutz zu stellen, vor allem dann, wenn Transaktionen getätigt und Daten übermittelt werden.

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