Online-Communitys:Sexualstraftäter bei MySpace

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Die Social-Networking-Website MySpace hat unter ihren Nutzern 29.000 Sexualstraftäter identifiziert. Die Profile wurden jetzt gelöscht.

Die Social-Web-Plattform MySpace hat 29.000 User-Accounts von vorbestraften Sexualtätern gelöscht. Mit dem Schritt reagiert das Unternehmen auf die zunehmende Kritik von Behörden und Jugendschützern, die in der Plattform eine Bedrohung für minderjährige User sieht.

MySpace: Tummeplplatz für Sexualstraftäter? (Foto: Screenshot: suedeutsche.de)

So sieht sich YouTube derzeit mit einer Reihe von Klagen von Teenagern bzw. deren Angehörigen konfrontiert, die von MySpace-Teilnehmern sexuell belästigt wurden. In allen Fällen hatten sich Erwachsenen als Gleichaltrige ausgegeben. Auch die deutsche Plattform SchülerVZ steht wegen jugendgefährdender Inhalte in der Kritik.

Die Löschaktion bezieht von MySpace erfolgte in den USA. Hier gibt es die meisten MySpace-Accounts. Der BBC zufolge hat sich der Generalstaatsanwalt von Connecticut, Richard Blumenthal, allerdings schockiert über die hohe Anzahl an Accounts von vorbestraften Sexualstraftätern gezeigt. Im Mai dieses Jahres war an die Öffentlichkeit gedrungen, dass MySpace 7.000 derartige Accounts nach Nachforschungen gesperrt hatte.

Einverständniserklärung der Eltern

Dass die Zahl nun auf 29.000 angestiegen sei, mache umso mehr deutlich, dass es strengere Regeln für das Anlegen von MySpace-Accounts geben müsse, so Blumenthal. Neben einem Altersnachweis verlangt der Staatsanwalt auch eine Einverständniserklärung der Eltern, wenn minderjährige Kinder ein Profil anlegen wollen.

In den USA gibt es rund 600.000 verurteilte Sexualstraftäter, die sich bei ihrer lokalen Behörde melden müssen. Diese Daten sind regional einsehbar. Im vergangenen Jahr ist das Unternehmen Sentinel Tech Holdings von Service-Anbietern wie MySpace allerdings beauftragt worden, eine landesweite Datenbank aufzubauen, über die vorbestrafte Nutzer sowie deren Accounts ausfindig gemacht und schließlich gesperrt werden können. Damit wollen Behörden wie private Initiativen verhindern, dass Sexualstraftäter über Internet mit potenziellen minderjährigen Opfern in Kontakt kommen.

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