NHL 2001:Eishockey-Simulation

Lesezeit: 2 min

Die Erwartungen an die Eishockey-Simulation, die nun für die Playstation 2 vorliegt, dürfen zurecht groß sein. Zumal EA Sports auch hier über eine Menge Erfahrung verfügt.

Christopher Zallmann

Was waren das noch für Zeiten, als Erich Kühnhackl und Alois Schloder Deutschland zu internationalen Ehren brachten! Als Xaver Unsinn das Eishockey - er sprach es immer urdeutsch mit -ei am Ende aus - zelebrieren ließ. Damals, ja damals haben wir schon mal die Tschechen geputzt. Heute ist alles anders. International ist die deutsche Nationalmannschaft ein unbeschriebenes Blatt, und so ist's nun schon seit Jahren traurige Gewissheit, dass man's selbst richten muss. Reihenweise erschienen PC- und Konsolenspiele, und es zeigte sich, dass das Niveau der Eishockey-Simulationen im Bereich der Sportspiele generell hoch ist. Die Erwartungen an "NHL 2001", das nun für die Playstation 2 vorliegt, dürfen also zurecht groß sein. Zumal EA Sports auch hier über eine Menge Erfahrung verfügt.

Bewertung: 5 = super / 4 = schön / 3 = nett / 2 = geht so / 1 = bescheiden / 0 = daneben (Foto: Screenshot: NHL 2001)

Es ist wie bei fast allen Sportspielen, die nun auf der neuen Konsole vorgelegt wurden. All jene, deren Spieltrieb sich bislang auf die Playstation 1 beschränkte, werden zunächst überwältigt ob der Grafik sein. Wenn die Jungs gen Eisfläche marschieren, ist dieser Anblick von einer geradezu überwältigenden Authentizität. Auch die Arenen wurden diesmal relativ aufwändig gestaltet, wenngleich hier noch immer Potenzial liegt. Irgendwann, ja irgendwann, werden auch die Zuschauer keine anonyme Masse mehr sein.

Aber egal - was zählt, ist auf'm Platz. Und hier wurde im Vergleich zu den Vorgängern noch einmal an der Steuerung gefeilt, die schnell erlernt ist und flugs von der Hand geht. Auffälliger sind indes die Unterschiede im Defensivspiel. Das Verhalten der Abwehrcracks ist realistischer, wenngleich die Goalies mitunter zu Überhelden mutiert sind. Ratsam ist es generell, das Kombinationsspiel zu perfektionieren. Alleingänge, die in der Anfangszeiten des Playstation-Hockeys immer mal wieder zum Erfolg führten, enden vergleichsweise trostlos. Besser: ein präziser Pass und eine Direktabnahme folgen lassen. Schön, dass - wie übrigens auch bei "FIFA 2001" - endlich mal wieder Tore aus größerer Entfernung möglich sind. Wenngleich Schlagschüsse von der blauen Linie ein Luxus sind, den man sich meist erst bei einer klaren Führung gönnen wird.

Trotz zahlreicher Kameraperspektiven macht es "NHL 2001" hier dem Spieler nicht gerade leicht. Vom Turm gibt's immer noch den besten Überblick und die größten Erfolgschancen. Optisch ist das freilich nicht annähernd so schön anzuschauen wie ein Blick aufs Eis von der Seitenlinie. Grafisch überwältigend sind die Zwischensequenzen mit detailverliebten Nahaufnahmen der Spieler, das Spiel selbst wird ab und an durch minimale Ruckler etwas verzögert, was aber den Spaß daran nicht mindert.

Die Recken auf dem Eis stammen wie gewohnt nicht aus der DEL, sondern - der Titel sagt's - aus der amerikanischen Liga. Eine ganze Reihe von Modi stehen zur Verfügung: einzelne Spiele, Turniere mit frei wählbaren Mannschaften (auch 20 Nationalmannschaften stehen zur Auswahl) und natürlich die reguläre Saison, die sich auch auf die Playoffs reduzieren lässt. Ratsam ist zunächst ein akribischer Blick auf die Spieleinstellungen. Vier Schwierigkeitsgrade stehen zur Verfügung und dazu eine Unzahl an Optionen bis hin zu überflüssigem Quatsch wie der Elastizität des Pucks.

Perfekt wie immer bei EA Sports: allerlei Transfer-Möglichkeiten, Erstellung eines eigenes Spielers, eine Vielzahl von Statistiken (vom Penalty-Killing Prozent über gewonnene Bullies bis hin zu Strafzeiten). - Fazit: Ein besseres Eishockey-Spiel ist derzeit nicht zu haben, garantiert es doch lang anhaltenden Spielspaß. "NHL 2001" ist auch für die Playstation 1 und für den PC erschienen.

NHL 2001, CD-Rom für Playstation 2 / PC / Playstation 1, Electronic Arts, zirka 120 Mark.

Quelle: Teleschau - der Mediendienst

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: