Netzwelt-Kolumne:Die Regeln des Web (3)

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Jedes Medium funktioniert nach seinen eigenen Prinzipien, die Regeln des Internets sind aber ständig in Bewegung. Deshalb schreiben wir sie hier einmal in der Woche auf - Folge 3 der Netzwelt-Kolumne von Dirk von Gehlen, dem Redaktionsleiter von jetzt.de. Diesmal mit: Lügen-Werbung, schlechtem Schlaf und Crowdsourcing.

Regel 9: Das Netz ist besser als andere Medien

(Foto: Foto: bildblog.de)

Anke Engelke und Christoph Maria Herbst machen seit dieser Woche Werbung - für das BildBlog (hier die Meldung aus der SZ nachlesen, hier bei Bei sevenload und YouTube anschauen). Die Spots, in denen Lügen gezählt werden, laufen im Fernsehen und bewerben ein Web-Angebot. Das allein reicht schon für Aufregung in der Blogosphäre. Anders als in anderen Fällen (siehe Regel 5: Das Netz funktioniert nach dem Prinzip: Weitersagen wurde aber nicht nur auf die Spots hingewiesen, das kLog kramte auch hervor: Die Idee gab's schon mal. In diesem Spot für die Rheinische Post werden ebenfalls Lügen gezählt.

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Regel 10: Die wichtigste Zeit im Netz ist morgen

(Foto: Grafik: sueddeutsche.de)

Ganz klar, wer würde es bestreiten: Das Web ist die Zukunft (siehe Regel 4: Das Internet ist wichtig). Kein Wunder also, dass man nicht länger dem Ende des sogenannten Blogscouts nachweint, sondern nach vorne blickt auf das "neue Level an Suchqualität", das Blogato-Chef Alexander Schäfer in einem Interview mit dem Upload-Magazin ankündigt. Bisher bietet seine Suchmaschine blogato.de, die ein deutsches Technorati (vergleiche dazu Regel 1: Nichts ist wie es scheint) werden will nur wenig: Derzeit kann man dort lediglich sein Blog eintragen - und einen dämlichen Hund dabei beobachten, wie er über eine Baustelle spaziert. Ganz bald wird es aber bestimmt super - wie fast alles im Netz in naher Zukunft.

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Regel 11: Das Internet lässt dich schlecht schlafen

Wer spät abends noch surft, schläft schlechter. So lässt sich das Ergebnis einer japanischen Forschergruppe der Universität Osaka zusammenfassen, das die Computerwoche zitiert. Zwar schlafen intensive Internet-Nutzer nicht weniger als nicht-surfende Testpersonen. Ihre Schlafqualität sei aber geringer. Ein konkreter Grund wurde nicht ermittelt, vielleicht gibt es einfach zu viele aufwühlende Gedanken im Web (vergleiche Regel 6: Das Internet bringt dich auf Ideen).

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Regel 12: Im Netz lässt man andere arbeiten

Früher hieß es einfach: Andere die Arbeit machen lassen. Seit dem Internet und seit diesem Text im US-Magazin Wired heißt es Crowdsourcing (siehe Regel 3 Das Netz sind wir alle) und geht so: "Uns geht es darum, in einem möglichst offenen und transparenten Prozess ein neues Logo zu finden", heißt beim Open Logo Project 1.6, mit dessen Hilfe der T-Shirt-Bedruckter Spreadshirt sich ein neues Logo geben möchte. Früher sollte das Logo gut aussehen, heute soll es in einem offenen und transparenten Prozess entstehen. "Geld, Sachpreise, Unikate. In einem Gesamtwert von mehr als 14.000 Euro", sollen dabei helfen, die Menschen im Netz (Crowd) zu locken und möglichst viele gute Entwürfe einzusenden. Der Wettbewerb beginnt in dieser Woche und endet am "14. Oktober 2007, Punkt Mitternacht". Inspiration für tolle Logos gibt es übrigens in diesem Clip, auf den freshcreation hinweist: 5000 Logos in fünf Minuten.

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